Dominici – 03 A Trilogy – Part 3

Dominici – 03 A Trilogy – Part 3
insideout / spv (18.04.2008)
(8 Stücke, 56:37 Minuten Spielzeit)

Hinter Dominici verbirgt sich Charlie Dominici der mit dem Prog-Metal Flaggschiff Dream Theater im Jahr 1989 ihr Debütalbum „When Dream And Day Unite“ eingespielt hat. Mittlerweile ist er aber auch unter seinem eigenen Namen recht erfolgreich und bringt am 18.04.2008 mit dem „Part 3“ der „03 A Trilogy“-CD den Abschluss seines im Jahr 2005 begonnenen Konzeptwerkes heraus.


War „Part 1“ noch rein akustisch und von ihm allein in Singer-/Songwriter-Manier eingespielt, so zeigte sich „Part 2“ von einer ganz anderen, nämlich elektrischen und songorientierten Seite. Und in diese Fußstapfen tritt nun auch der dritte Teil der Saga, in dem die Geschichte zusammengefasst und viele Mysterien aus den beiden ersten Teilen aufgeklärt werden.

Neben Charlie, der alle Parts singt, begleiten ihn an der Gitarre Brian Maillard, an den Keyboards Americo Rigoldi, am Bass Riccardo Erik Atzeni und am Schlagzeug Yan Maillard. Das zeugt im Gegensatz zu „Part 1“ von einer geschlossenen Band. Und auch die Herangehensweise an die einzelnen Stücke unterschied sich zu seinem Vorgängeralbum. Während bisher die Texte vor der Musik entstanden waren, entwickelte Charlie zunächst ein Grundmuster auf verschiedenen Karteikarten, während die Band schon mit dem Schreiben der Musik begann. Als die Musik dann fertig war, vervollständigte Charlie die Texte.

Stilistisch reiht Charlie Dominici seine Musik in die Rubrik „Melodic Progressive Metal“ ein. Das ist auch nicht ganz verkehrt, trifft man auf dem Album doch neben harten Metal-Riffkaskaden auch atmosphärische, orchestrale und streckenweise auch proggige Instrumentalparts.

Eine Art Radioaufnahme weist in den Opener „King Of Terror“ und lässt ihn mit seinen Streichern schon fast orchestral wie eine Filmmusik erscheinen. Nach gut anderthalb Minuten schält sich eine Akustikgitarre heraus und wird von einer Pianolinie begleitet. Darauf bettet Charlie seinen charismatischen Gesang. Und nach einer weiteren Minute knallen dem Hörer dann harte Riffmonster und ein Schlagzeug-Stakato um die Ohren. Jetzt sind wir im Prog_Metal angekommen. Schon bei diesem ersten, fast achtminütigen Track stimmt die Mischung aus harten und orchestralen Elementen.

Ein dunkler Gitarrenriff treibt den folgenden druckvollen „March Into Hell“ voran. Bei „So Help Me God“ sorgen dann nach dem energiereichen Vorgänger wieder Akustikgitarren und die bei diesem Stück sehr angenehm wirkende Stimme von Charlie für Erholung. Dieser Song bietet eine sehr schöne balladeske Melodie. Ein toller AOR-Titel mit einem eingängigen Gitarrensolo. Aber schon in „Liquid Lightning“ drücken einen die Gitarrenwände und das erneute Schlagzeugfeuerwerk wieder an die Wand, um im Mittelteil wieder in einen sehr eingängigen und melodiösen Part zu wechseln. Da stimmt für mich die Mischung aus „hart“ und „weich“ wieder.

„Enemies Of God“ ist der erste von zwei Longtracks mit einer Laufzeit von etwas mehr als zehn Minuten. Auch hier ist der Härtegrad wieder hoch, bewegt sich aber immer in ansprechenden Sphären. Sehr abwechslungsreich ist dieses Stück angelegt, da es neben harten Passagen auch sehr proggige Stellen (etwa ab Minute vier) aufweist. Ein spannender und gut strukturierter Track. „Revelation“ ist wieder so ein Stück, das zunächst mit einer sehr harmonischen Eröffnung einlädt, um dann wieder mächtige Gitarrenwellen zu entfesseln. Aber auch hier gibt es tolle melodiöse Passagen. Sehr energiegeladener Track.

„Hell On Earth“ ist ein wuchtiger Metal-Song und mit „Genesis“, dem zweiten Longtrack jenseits der zehn Minuten-Marke, endet die CD. Hier ist wieder alles enthalten (harte, druckvolle Gitarrenriffs, Schlagzeugsalven, proggige, melodiöse Abschnitte), was man sich von solch einem Longtrack wünscht. Etwas unerwartet vielleicht, dass der Song mit Vogelgezwitscher und Wasserrauschen ein eher idyllisches Ende findet.

Mit „Part 3“ findet die „03 A Trilogy“ ein würdiges Ende. Hier stimmt die Mischung aus harten und melodiösen Passagen. Ein Album das sowohl den Metal- wie auch den Prog-Fan, der es auch mal härter mag, ansprechen wird.

Stephan Schelle, April 2008

   

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