Destinova - Pieces
Plattenfirma to Go (2022)

(14 Stücke, 52:34 Minuten Spielzeit)

Destinova ist eine Band aus Leverkusen. Sie veröffentlichte am 07.10.2022 ihr zweites Album mit dem Titel „Pieces“. Den Ursprung hat die Band im Jahr 2006, als sie sich noch unter anderem Namen formierte. Im Jahr 2014 entschied sich die Band für den Namen Destinova, einerseits benannt nach einer Figur aus einem Manga, andererseits auch hervorgehend aus den beiden Wörtern „Destination“ und „Nova“, im Sinne von „new“, was im Zusammenspiel auf ein „Erreichen neu gesetzter Ziele“ hindeutet. Im selben Jahr veröffentlichten sie eine EP mit einer Videoauskopplung vom Song „I Count The Miles“ und etwas später im Jahr 2017 ein Full Length Album mit dem Titel „Nameless Goat“.


Nach einigen Mitgliederwechseln besteht die Band nun aus den beiden Gründungsmitgliedern Tim an Lead-Gesang und Rhythmusgitarre und Thomas am Bass, sowie Marius an den Drums und Pömie an der Lead-Gitarre. Die vier Musiker bedienen sich instrumentell überwiegend aus den Genres Alternative Rock und Alternative Metal, weiterhin fließen noch Eindrücke aus dem Post Rock mit ein. Doch auch einen Stoner Rock und einen Indie Rock Charakter wird man in ihren Klängen feststellen können.

Viele der auf „Pieces“ enthaltenen Titel wurden bereits Jahre vor dem Aufnahmeprozess geschrieben, doch von der Band für immer noch so gut befunden, dass sie sie einfach auch auf diesen Tonträger setzen mussten. So entstand ein Konglomerat aus Songs, die aus verschiedenen Ären von Destinova stammen und vorerst wie unzusammenhängende Stücke erschienen, woraus sich der Titel „Pieces“ ableiten lässt. Doch durch das Aufarbeiten der älteren Lieder und die detailgetreue Arbeit an den neu geschriebenen Stücken, entstand ein stimmiges Soundgemisch, das das Album keineswegs zusammenhangslos erscheinen lässt und die Songs in einer gut überlegten Tracklist präsentiert.

Das Album enthält 14 Songs mit Laufzeiten um die drei bis viereinhalb Minuten Spielzeit.

Eröffnet wird das Album vom dreiminütigen „Earthquake“, einem Titel, der das lang ersehnte Beben anspricht, das die Wiederauferstehung der Musikszene nach der ewig wirkenden Coronapause verursachte. Dementsprechend druckvoll gehen Destinova in einer Mixtur aus Metal, Alternative-, Post- und Hardrock zur Sache. Der Refrain lädt dabei zum Mitgrölen ein, was auf Konzerten sicherlich gut funktionieren wird.

Fette Riffs und ein rasant gespieltes Schlagzeug sorgen dann in „Burning Eyes“ für einen druckvollen Song. „Erase The Soul“ verbindet druckvolle Rhythmen mit eingängiger Melodik und Postrockelementen. In der Coronapause entstand der Text zum Song „Scryer“, der sich mit Leichtgläubigkeit im Zusammenhang mit Verschwörungstheorien befasst. Durchweg sind die Songs auf dem Album von druckvollen Rhythmen bestimmt, bei denen die Band zwischen Hard- und Postrock wandelt und auch schon mal growlartigen Gesang mit einfließen lässt.

Lediglich die Songs „Paint A Stroke“ und „We Float“ stechen heraus, da sie atmosphärischer angelegt sind. „Paint We Stroke“ ist eine rockige aber zurückgenommene Nummer, die in einigen Passagen ein wenig an Wishbone Ash erinnert. „We Float“ ist eine sehr ruhige Nummer mit atmosphärischen Klängen, die ab der Mitte an Druck gewinnen. Das hat auch Popappeal.

Weiterhin überarbeitete die Band ihr bisher bekanntestes Lied „I Count The Miles“, von dem sie bereits 2015 ein Musikvideo veröffentlichten, indem sie den Text der zweiten Strophe, sowie das Gitarrensolo erneuerten und den Grundsound anpassten. Außerdem fand ein älteres Stück namens „Zombie“, welches ursprünglich schon auf ihrem ersten Album „Nameless Goat“ landen sollte, auf „Pieces“ ein lang ersehntes Zuhause. Abschließend beschreibt das Rock-Quartett in den Lyrics zu „In The Mist“ ihren Blick in eine unklare vernebelte Zukunft, die sich durch dieses Album hoffentlich etwas aufklaren lässt.

Auf ihrem zweiten Album „Pieces“ hat die Leverkusener Band Destinova eine Mixtur aus Metal, Alternative-, Post- und Hardrock zusammengestellt. Die Stücke besitzen aber alle eine melodische Struktur.

Stephan Schelle, November 2022

   

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