Descendants Of Cain – Conversations With Mirrors
Echozone / Bob Media (2017)
(11 Stücke, 43:45 Minuten Spielzeit)

Die Geschichte der in London beheimateten „Descendants Of Cain“ geht zurück in die 90er Jahre. Mit ihren ersten Alben, die zumeist den klassischen Gothic-Rock-Sound bedienten, konnte sich die Band um Mastermind DM Kruger in der Szene einen Insider-Ruf erspielen. Im Laufe der Jahre und nach zahlreichen Alben befreite sich die Band jedoch zunehmend von den Genre-Fesseln und entwickelte einen Sound, der zwar nachwievor durch die zuweilen düster-melancholische Stimme von Sänger und Songschreiber DM getragen wird, sich jedoch musikalisch in alle Richtungen entwickeln konnte. Und das kann man auch auf dem aktuellen Album „Conversation With Mirrors“ erkennen.


Die Band, derzeit bestehend aus DM Kruger (Gesang, Gitarre, Bass Schlagzeug, Keyboards), Dan Philips (Gitarre, Bass) und James Gambold (Schlagzeug), vermischt mehrere Stile und macht aus „Conversation With Mirrors“, das am 21.04.2017 erscheint, ein abwechslungsreiches und spannendes Album. Mal klingen sie düster, dann wieder heben sie Electropop der Marke Depeche Mode & Co. unter ihren Sound.

Gestartet wird mit dem 6:13minütigen „Shapes In The Mist“ das mit mystischen Sounds beginnt zu denen DM einige Worte spricht, was eine bedrohliche Stimmung erzeugt. Es dauert aber keine Minute bis sich daraus eine wunderbare Nummer entwickelt, die eine Mischung aus Klängen von „The House Of The Rising Sun“ mit Depeche Mode-Sound, vermischt mit leichtem keltischen Folk entwickelt. Das klingt vertraut und doch neu und hat Ohrwurmcharakter. Ein toller hymnischer Song.

„These Hands“ ist eine durch DM’s Stimme etwas düstere Ballade mit Streichersounds und leichten Gothikeinschlag. Der Refrain ist wieder hymnisch und eingängig gestaltet, so dass auch dieser Song unter die Haut geht. Elektronisch und rockig pendelt „Lost In The Woods“ zwischen den Welten. „Unbreakable“ ist dann wieder eine Nummer die an Depeche Mode aber auch an R.E.M. erinnert, da DM hier stimmlich nach Michael Stipe‘s klingt. Diese Beispiele zeigen schon, wie unterschiedliche die Songs der Band sind.

Das Album beinhaltet ein zwölfseitiges Booklet, das ganz ohne Text auskommt, denn zu jedem der elf Songs wurde ein Bild, das den jeweiligen Song bildlich darstellt. So lassen Descendants Of Cain allein ihre Musik sprechen. Lediglich auf der Rückseite der Hülle sind einige spärliche Infos abgedruckt.

Mit dem neuesten Output der Londoner Band Descendants Of Cain, das den Titel „Conversation With Mirrors“ trägt, haben sie ein klasse Album auf den Markt gebracht, das verschiedene Stile in sich vereint und sowohl Freunde von melodischen Gothik, Electropop sowie atmosphärischem Gitrarrenrock ansprechen wird.

Stephan Schelle, März 2017

   

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