Deep Purple – The BBC Sessions 1968 - 1970
 

Deep Purple – The BBC Sessions 1968 - 1970
EMI Music (2011)
(27 Stücke, 98:08 Minuten Spielzeit)

EMI Music veröffentlicht am 5. November 2011 Deep Purples „BBC Sessions 1968-1970”. Diese Aufnahmen zählen zu dem begehrtesten, bisher unveröffentlichtem Material der englischen Hard Rock-Band. Deep Purples Wandel von einer aufstrebenden Band mit ersten Chart-Erfolgen zu Giganten des Rocks, wurde in den Jahren 1968-1970 in diesen faszinierenden Session-Aufnahmen des Radiosenders BBC dokumentiert. Aufgrund der damals schwierigen Aufnahmebedingungen bei den Sessions ist die Soundqualität an einigen Stellen weniger perfekt, dennoch handelt es sich um zahlreiche atemberaubende Performances, davon viele Liveaufnahmen im Studio inklusive Interviews.


Die Band begeisterte dabei das Publikum mit ihren exzellenten Livequalitäten. Für erfahrene Deep Purple-Fans ist die damalige Sessions-Version des Klassikers „Child In Time” bei weitem intensiver und besser als die Studio-Version. Dies zeigt, wie wichtig diese Aufnahmen für die Deep Purple-Geschichte, ihre Fans und im Allgemeinen für die Rockmusik sind. Weiterhin gibt es interessante Versionen von „Hush“, „Speed King“ oder zum Beispiel „Black Night“. Alle Aufnahmen wurden speziell für dieses Set remastert.

Die beiden Sessions sind auf den zwei CDs verteilt, so dass auf CD 1 die Formation von Deep Purple in der Mk 1 und auf CD 2 die Formation der Mk 2 zu hören ist.

Fünf verschiedene Sessions, die zwischen Juni 1968 und Juli 1969 von Deep Purple in den BBC-Studios absolviert wurden, finden sich auf der ersten CD. Insgesamt 14 Songs und ein Interview wollen entdeckt werden. Die Laufzeit der ersten CD beträgt fast 50 Minuten. Die Klangqualität ist sehr dumpf und man kann ihr das Alter anhören, aber die Versionen sind wirklich sehr hörenswert. So findet sich beispielsweise „Hush“ in zwei Versionen wieder. Vor allem in der langen Fassung ist ein tolles Orgelsolo von Jon Lord zu hören. Ungehört ist auch die Version des Beatles-Klassikers „Help!“, die hier in wesentlich langsamerer Form geboten wird. Das klingt zunächst wie in Zeitlupe, nimmt dann aber etwas mehr Fahrt auf. Hier klingen Deep Purple fast wie Moody Blues.

Hervorzuheben ist auch die frühe Version von „Wring That Neck“ die hier in bester Bluesrock-Manier (inkl. toller Soli) kräftig abgeht. Und auch Jimi Hendrix wurde mit dem Stück „Hey Joe“ gehuldigt. „Lalena“ sticht klanglich aus dem ersten Abschnitt besonders hervor. Das klingt, als wenn es im Studio mit bester Aufnahmetechnik aufgenommen wurde.

CD 2 widmet sich dann mit etwas mehr als 48 Minuten der Mk 2. Hier sind vier BBC-Sessions aus dem Zeitraum August 1969 und September 1970 dokumentiert. Diese zweite CD ist klanglich wesentlich ausgereifter, als es die ersten Aufnahmen sind. Darunter befinden sich tolle Versionen von „Speed King“, „Child In Time“ und „Black Night“.

Auf „The BBC Sessions 1969 – 1970“ wurde eine tolle Zusammenstellung rarer Aufnahmen aus den Anfangstagen der Hardrockband gebannt. Fans der Band werden diese Stücke lieben. Sehr empfehlenswert.

Stephan Schelle, Oktober 2011

   

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