Deep Imagination - My Silent Celebration
BSC Music / Prudence (2020)

(8 Stücke, 68:15 Minuten Spielzeit)

Deep Imagination ist das Musikprojekt des deutschen Musikers Thorsten Sudler-Mainz (Art Of Infinity). Am 16.10.2020 erscheint nach vier Longplayern und sieben EPs/Singles das mittlerweile fünfte Studioalbum von Deep Imagination. Es trägt den Titel „My Silent Celebration“. Wie schon bei den Vorgängern hat sich Thorsten auch dieses Mal wieder einige musikalische Gäste an die Seite gestellt. Die acht Stücke hat Mastermind Thorsten Sudler-Mainz in zweijähriger Detailarbeit im bandeigenen Imagination-Studio nahe Frankfurt am Main produziert.


Im August 2020 ging dem Album bereits die Single „In My Memory“ voraus, die schon mal einen Vorgeschmack auf das neue Album lieferte und zusätzlich eine 5:22minütige Chillout-Version des Stückes als Bonus beinhaltete, die nicht auf dem Album zu finden ist. Näheres dazu in meiner Rezension zur Single.

Mit Dem Song „In My Memory“ beginnt dann auch das Album. Der von Torsten „Hardy“ Hartmann gesungene Song beginnt in einer Mischung aus symphonischen und folkigen Sounds. Nach wenigen Momenten, sobald der Gesang einsetzt, geht der Song allerdings in eine leicht Darkwave/Gothik-Stilistik über, unterlegt von einigen elektronischen Flächen. Einige Gitarrenlicks lassen darüber hinaus leichtes Floydfeeling aufkommen. Diese sanfte Nummer geht sehr schnell ins Ohr und fesselt. Zwar atmet das Stück den Sound von Deep Imagination, erweitert ihn aber um weitere Elemente. Von diesem Stück gibt es am Ende des Albums noch eine Extended Version, die es auf satte 14:43 Minuten Spielzeit bringt. Diese Langversion besitzt den Spirit des Originals, erweitert sie aber um einige elektronische Klänge die den Track zu einem unwiderstehlichen Stück machen, das hypnotische Wirkung erzeugt. Diese Longversion gefällt mir noch besser als der Originaltrack oder die Chillout-Version.


Oben von links: Torsten "Hardy" Hartmann (Gesang), Ann Kareen Mainz (Gesang), Leon Mainz (Gesang), Oda Reiter (Gesang)
Unten von links: Günter Kaufmann (Gitarre), Thorsten Rentsch (Gitarre), Achim von Raesfeld (Gitarre) und Stefan Höllering (Saxophon)

Der zweite Track des Albums „Longing For Peace“ wurde am 25.09.2020 ebenfalls vorab als Single veröffentlicht. Dies allerdings in digitaler Form. Wer also dieses Album besitzt, der benötigt sie als Single nicht, da diese in gleicher Form ohne weitere Titel erschienen ist. In diesem Stück, das mystisch beginnt, haben Oda Reiter und Ann Kareen Mainz die Leadvocals übernommen. Der Track beginnt aber zunächst mit elektronischen Klängen, die von Percussion unterstützt werden. Der Gesang wirkt mystisch und eine spur sakral. Ein toller atmosphärischer Track, der den Hörer in eine andere Kultur entführt.

„Coming From The Cold“ bringt es auf 6:17 Minuten Spielzeit. Die Gitarrenarbeit haben sich in diesem Stück Thorsten und Achim von Raesfeld geteilt. Thorsten eröffnet hier ganz neue Klanglandschaften, die von Beginn an gefangen nehmen. Die herrlichen Sounds stehen im Kontrast zu dem etwas düsteren Gesang, was eine ganz besondere Aura ausstrahlt. Mit dem Stück „Burning Sun“ kommt dann der erste Longtrack des Albums, der es auf 13 Minuten bringt. Sehr schöne Flächen und Harmonien starten in dieses Stück. Auch hier setzt Thorsten wieder Percussion ein, die dem Stück eine gewisse Weltoffenheit verleihen. Günter Kaufmann verziert diesen Track darüber hinaus mit sehr intimen und wunderbaren Gitarrensoli. Das Stück scheint nur so dahinzuschweben und verbindet Elektronik-, Rock und Worldmusic auf perfekte Art und Weise. Das Stück muss man - wie das ganze Album - am besten laut oder über Kopfhörer genießen.

Im fast achtminütigen „Stopping To Run“ kommt dann Thorsten Rentsch, der langjährige Weggefährte bei Art Of Infinity mit wunderbaren, atmosphärischen Gitarren-Soundscapes zum Zuge. Dieser ergänzt sich mit den Gitarrenlicks von Günter Kaufmann hervorragend. Mehrfach kommt floydiges Feeling auf, ohne aber Sounds der Briten zu kopieren. Wie schon die anderen Stücke verbreitet auch dieser Track eine unglaubliche Atmosphäre.

Dem folgt das fünfminütige „After The Glow“, das ebenfalls ebenfalls ruhig dahinfließt. Günter Kaufmann verzaubert den Hörer mit wunderbaren Gitarrenlicks, die er akzentuiert einsetzt. Mit „Entering The Temple“ findet sich ein weiterer Longtrack, der es auf gut zwölf Minuten Spielzeit bringt, auf dem Album. In diesem Stück kommt dann ein weiterer Weggefährte aus Art Of Infinity-Zeiten hinzu. Stefan Höllering bringt sich mit seinem Sopran-Saxophon in diesen sehr mystischen Track ein, dessen Stimmung Ann Kareen Mainz mit ihrem Gesang verstärkt. Das Album beschließt dann die Extended Version des Stückes „In My Memory“.

Mit dem Album „My Silent Celebration“ hat Thorsten Sudler-Mainz, Mastermind des Projektes Deep Imagination, sein bisher bestes Werk veröffentlicht. Er hat einen unglaublichen Soundkosmos aufgebaut, in dem man von Beginn an gefangen ist. Wer atmosphärischen Rock mag, dem leg ich dieses Album wärmstens ans Herz.

Stephan Schelle, Oktober 2020

   

CD-Kritiken-Menue