Darwin´s Radio - Eyes Of The World
Eigenvertrieb (2006)

Der Vierer aus Großbritannien rekrutiert sich aus erfahrenen Musikern. Keyboarder Mark Westwood hat schon viel Erfahrung bei Grey Lady Down gesammelt, Sänger und Gitarrist Declan Burke besitzt langjährige Bühnenerfahrung mit der Rush Tribute Band „The Spirit of Rush“. Somit ist im Grunde auch die Ausrichtung der Band ein stückweit vorgegeben – hier geht es um klassischem Progrock. Dabei kommt ihnen die Erfahrung der Band auf „Eyes Of The World“ natürlich entgegen, denn das sie ihre Instrumente beherrschen, ist unstrittig, ebenfalls das sie gute Kompositionen abliefern können. Auch schienen ihnen hervorragende technische Möglichkeiten zur Verfügung gestanden zu haben, denn für eine reine Eigenproduktion ohne Plattenfirma im Hintergrund klingt „Eyes Of The World“ fantastisch. Nun zur Musik. Die acht Songs sind allesamt klassische Progrockstücke, das heißt, ausgefeilte Arrangements, Taktwechsel, Dramatik, was die Scheibe abwechslungsreich macht.

 
 


Der Opener „Erase….Rewind“ nähert sich hierbei mehr dem Sound von Marillion und Pendragon, währenddessen der zweite Track „Stronger“ mehr in Richtung IQ geht, ohne deren manchmal vorherrschende Härte zu erreichen. Im dritten Song „Windows To Your Soul“ dominiert dann das Klavier, respektive Keyboard und die Musik läuft dann eben mehr Richtung Mitsiebzieger Genesis. Dass sie es auch etwas kürzer und knackig-rockiger können, beweisen sie auf „Glass Tiger´s Eye“. Ein knackiges Rockriff, ein schmissiger Refrain, aber auch hier die typischen Progelemente in den Strophen und Instrumentalteilen. Auch die restlichen vier Tracks bewegen sich in diesem Umfeld und ergänzen so eine homogene, gut produzierte Progrockplatte neueren Datums.

Fazit:

Nun, eigentlich gibt es an der Scheibe rein gar nichts auszusetzen, perfekte Songs, tolle Instrumentalisten, ein durchaus erträglicher Sänger (in diesem Genre nicht immer der Fall), sehr gute Produktion und ein gutes Artwork. Also eigentlich ein feines Hörvergnügen. Das ist es auch, jedoch bleibt an dem darwinistischem Radio der gleiche Makel hängen, wie an fast allen anderen Bands dieses Genres auch. An diesem Progressive-Rock ist rein gar nichts mehr im Wortsinne progressiv. Bis auf die Produktion hätte dieses Album auch 1975 erscheinen können. Der Innovationsgrad tendiert Richtung Null. Und so bleibt „Eyes Of The World“ nur ein neues Release unter vielen. Der Genre Fan sollte aber auf alle Fälle mal hineinhören, an ihren Instrumenten ist die Band sehr stark.

Wolfgang Kabsch, 2006

 
   

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