Dante – The Inner Circle

Dante – The Inner Circle
Just For Kicks Music (2008)
(7 Stücke, 64:02 Minuten Spielzeit)

Die deutsche Progband Dante wurde von Keyboarder Markus Maichel und Gitarrist Markus Berger gegründet. Die beiden trafen bei dem Münchner Gig der Dream Theater World-Tour im Jahr 2005 die Entscheidung, zusammen Musik zu machen. Sie wollten sich in Markus Berger’s privatem Studio zu Sessions treffen und ausprobieren, ob ihre gemeinsamen Ideen funktionieren. Aus derartigen Situationen sind schon so manche Träume entstanden, von denen aber später doch einige heftig zerplatzten. Wie ist es nun mit Dante und ihrem Debütalbum „The Inner Circle“?


In Reviews der Scheibe wurde schon in diversen Metalmagazinen die Band als Newcomer des Jahres 2008 gelobt und mittlerweile hat Just For Kicks Music die Distribution für das Album übernommen. Sehr gespannt ging ich also an dieses Werk, das sieben Stücke, darunter fünf Longtracks mit mehr als acht Minuten Spielzeit, zu bieten hat.

Wenn man die CD als erstes in den Händen hält, fallen einem zunächst mal das tolle Artwork und das sehr schön gemachte 20seitige Booklet auf. Für mich als Musikliebhaber spielt eine gute Verpackung auch immer eine wichtige Rolle. Das Auge hört schließlich auch mit – oder wie ging das Sprichwort noch mal?

Der Opener „Faded“, der mit einer klassischen Pauke beginnt, zeigt, dass die Vorschusslorbeeren nicht unbegründet sind, denn wir haben es hier nicht mit einem x-beliebigen Clon einer Progband zu tun, vielmehr schaffen es Dante gleich im ersten Stück den Weg aufzuzeigen, der ihre Reise beschreibt. Sehr schöne Melodielinien die sich in den Stücken entspinnen, gepaart mit herrlichen Soli, abwechslungsreichen Arrangements, balladesken Passagen und einer wirklich einfühlsamen Gesangsstimme von Alexander Göhs, das sind die Zutaten, mit denen dieses süddeutsche Quartett aufwarten kann. Und da wo es druckvoll werden muss, lassen sie kräftige Gitarrenwände auffahren, wie zum Beispiel bei „Ghost Of The Past“ oder „Not Like Myself“. Bei diesen Stücken paaren sie herrlich filigrane Synthiepassagen mit härteren Gitarrenriffs.

Mit der Ballade „For I Am“, bei der Alexander’s Gesang nur von Markus Maichel’s Keyboard, das nach Piano und Streichern klingt, begleitet wird, sowie das ebenfalls nur von Gesang und Piano getragene „The Giving“ stellen einen Ruhepol in dem ansonsten recht druckvollen Album dar. „For I Am“ wird von einer sehr einfühlsamen Melodie getragen und geht unter die Haut.

„More Or Less A Man“ klingt sehr orchestral, fast wie eine Rockoper bzw. ein Musical, für letzteres ist er aber dann doch mit zu harten Riffs versehen. Auch mischen sich balladeske mit hardrockartigen Passagen.

Die letzten beiden Stücke „The Giving“ und „The Taking“ stellen durch einen fast nahtlosen Übergang sowie der Tatsache, dass „The Talking“ die Pianolinie des Vorgängers am Anfang aufnimmt, eine Einheit und damit einen gut 23minütigen Longtrack dar, der alles hat, was man sich von solch einem Track erwartet. Neben ruhigen balladesken Passagen gibt es auch sehr schöne rockige und druckvolle Strecken. Auch dürfen Rhythmus- und Strukturwechsel sowie reichlich Soli nicht fehlen. Ein Longtrack, der von der ersten Minute an fesselt.

Dante ist mit „The Inner Circle“ ein wirklich hervorragendes Album gelungen, das sie zu einem der Hoffnungsträger der Progszene macht. Ihre Mischung aus Prog, Metal, Bombast- und Hardrock hat genau die richtige Dosierung. Wer jetzt Neugierig geworden ist, der kann sich auf der Internetseite von Dante unter der URL www.myspace.com/danteprog selbst von ihrer Qualität überzeugen.

Stephan Schelle, Juni 2008

   

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