Danny Bryant - Hurricane

Danny Bryant - Hurricane
Jazzhaus Records / in-akustik (2013)
(9 Stücke, 44:18 Minuten Spielzeit)

Der 1980 geborene britische Bluesgitarrist Danny Bryant hatte als Vorbilder unter anderem solche Rockgrößen wie US-Rocker John Hiatt und ‘The Boss’ Bruce Springsteen. Mittlerweile ist er aber selbst schon zu einem Bluesrock-Schwergewicht herangewachsen und kann bereits auf acht Alben zurückblicken. Am 19.04.2013 erscheint unter dem Titel „Hurricane“ das mittlerweile neunte Werk des Briten.


Neben Sänger und Gitarrist Danny Bryant bilden sein Vater Ken Bryant (Bass) und Trevor Barr (Schlagzeug) ein durchschlagskräftiges Powertrio. Diese drei haben neun Songs für das aktuelle Album eingespielt, das neben treibenden Uptempo-Nummern auch eingängige Rockballaden enthält. Dazu kommen mit Richard Hammerton, der Keyboard und Piano spielt sowie mit Kirby Bryant, der bei „Painkiller“ (ein weiterer Verwandter) an der Mandoline zu hören ist, noch einige Gastmusiker hinzu.

Für die Arbeit an „Hurricane“, das auch auf Vinyl erschient, hat sich der Gitarrenvirtuose nach eigener Aussage nicht grundlos in die ländliche Einsamkeit der Grafschaft Cornwall im Südwesten des Vereinigten Königreiches zurückgezogen: „Die Albumaufnahmen waren wie eine Zeitreise, da es dort fast kein Telefonnetz und keine Internetverbindung gab. Ich konnte mich daher - 15 bis 18 Stunden täglich - voll auf die Musik konzentrieren.“ Der Unterschied zur vorherigen Studio-CD „Just As I Am“ (2010) liegt dabei, laut Bryant, in erster Linie auf Seiten der Produktion: „Die Songs sind das Ergebnis harter Arbeit und haben deutlich an Komplexität gewonnen.“ Dies zeigt sich nicht nur am melodiösen Titeltrack, sondern auch an der mit Keyboard-Begleitung eingespielten Ballade „Can’t Hold On“ oder am funkig-bluesigen „Greenwood 31“, das die Gitarrenarbeit eines Jimi Hendrix mit der Attitüde eines Lenny Kravitz vereint.

Schon der Beginn der CD zeigt mit „Prisoner Of The Blues“, welche kraftvollen Bluesrock-Songs Bryant auf Lager hat. Schon dieser Song fesselt von der ersten Sekunde an. Sowohl seine Stimme als auch das Gitarrenspiel atmen Leidenschaft und das überträgt sich auch auf den Hörer. „Greenwood 31“ ist eine Midtemponummer, die genau das hält, was der obige Pressetext verspricht. Bryant bearbeitet seine Gitarre als sei er ein Mischling aus Hendrix und Kravitz. Damit hat er ein richtiges Blues-Schwergewicht geschaffen.

Darauf folgt dann mit „Can’t Hold On“ eine wunderbare Ballade, die unter die Haut geht. Das Titelstück hat dann gar Ohrwurmqualität. „Devil’s Got A Hold On Me“ ist wieder so ein fetter Bluesrocksong mit unwiderstehlicher Rhythmusgitarre. Die nächste Ballade nennt sich „I’m Broken“ und kommt Tonnenschwer aus den Boxen. Ein Song der aus den Tiefen des amerikanischen Westens stammen könnte. „All Or Nothing“ hat wieder Radioqualitäten, während „Losing You“ zum Schwofen einlädt. Das atmosphärische „Painkiller“ beendet dann die CD.

Das vierseitige Digipack enthält neben der CD auch noch ein zwölfseitiges Booklet mit den Songtexten und Fotos von den Musikern.

Das Danny Bryant schon lange im Geschäft ist und dabei seine Leidenschaft für den Bluesrock erhalten hat, das hört man der Produktion „Hurricane“ deutlich an. Ihm ist ein wunderbares Werk gelungen das schweren Bluesrock und herrliche Balladen in sich vereint. Ein tolles Album das ich empfehlen kann.

Stephan Schelle, März 2013

   

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