Counter-World Experience - Pulsar
Mig / made of germany music (2016)

(11 Stücke, 47:33 Minuten Spielzeit)

Vier Jahre sind seit der letzten Veröffentlichung „Music For Kings“ der deutschen Jazz-Metal-Formation Counter-World Erperience vergangen, da legt das Trio Mitte März 2016 ihr neuestes, fünftes Album unter dem Titel „Pulsar“ vor. Benjamin Schwenen (Gitarren, Gitarrensynthesizer), Sebastian Hoffmann (Bass) und Thorsten Harnitz (Schlagzeug) haben auf ihrem neuesten Output elf Instrumentalstücke platziert, die allesamt nach Sternbildern benannt sind. 


Counter-World Experience konnten darüber hinaus für das Album hochkarätige Gastmusiker verpflichten. Neben Fretless-Bass Legende Steve Di Giorgio (Testament, Sadus, Ex-Death) konnte Drum-Magier Hannes Grossmann (Blotted Science, Ex-Obscura, Ex-Necrophagist) gewonnen werden. Zudem bereichern Christian Meyers an der Trompete  und Fountainhead (Ex-Obscura) an der bundlosen Gitarre die Farbpalette von „Pulsar”.

Druckvoll mit einer gehörigen Portion Metal beginnt die CD mit dem Titelstück. Hier kommt zunächst ein Stakkatofeuer in Form von Gitarrenriffs auf, das durch den treibenden Rhythmus von Thorsten an der Schießbude weiter nach vorn getrieben wird. Dann setzt sich darauf eine sehr eingängige, schöne Melodielinie von Benjamin an der Gitarre. Auch die rhythmischen Synthiemuster im Hintergrund unterstützen den Speed dieses Stückes. Die Gitarren klingen dabei gar eine Spur nach Saga & Co.

„Bellatrix“ zeigt sich dann von einer ganz anderen Seite. Das liegt vor allem am Gastmusiker Christian Meyers an der Trompete. Eine Mischung aus sphärischer Musik und Metal mit harten Riffs leitet in das Stück ein. Nach gut der Hälfte des Stückes setzt dann Meyers an der Trompete ein und sorgt für jazzige Momente während die Band den Härtegrad zurückgeschraubt hat.

In „Helios“ kommt dann mit Fountainhead der nächste Gastmusiker zum Einsatz. Sphärisch, fast symphonisch beginnt das Stück mit einer Art Chorgesang. Dann kommt ein Synthierhythmus wie bei Vangelis Album „Albedo 0.35“ auf, dem aber schnell wieder die Metalrhythmen von Gitarre, Bass und Schlagzeug folgen. Alles zusammen hat eine ungeheure Sogwirkung. „Merak“ überzeugt durch seine Rhythmusstruktur, die eingängige Melodielinie der E-Gitarre sowie das im Mittelteil sehr schöne Basssolo von Sebastian Hoffmann.

In „Nebula“ nehmen sich dann Counter-World Experience zurück und präsentieren ein sehr verträumtes, hinreißendes Stück. Das geht einfach unter die Haut und sorgt für einen Ruhepol in dem ansonsten recht harten Werk. Auch „Europa“ bietet herrlich atmosphärische, sanfte Klänge, bei denen Benjamin an der Gitarre den Hauptpart übernimmt. Chöre und Pauken eröffnen „Alpha Serpentis“, das Steve Di Giorgio durch seinen bundlosen Bass verfeinert.

„Pulsar“ ist ein richtig gutes Album des deutschen Jazz-Prog-Metal-Trios Counter-World Experience geworden. Mit ihrem mittlerweile fünften Werk sollte sich die Band in die vorderste Riege der Progmetal-Bands spielen. Sehr zu empfehlen.

Stephan Schelle, März 2016

   

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