Chronatic
Quartet - Patchwork Rock oder Pop mit Klassik zu verbinden ist nicht neu, aber die Art und Weise wie es das Chronatic Quartet auf ihrem Debütalbum angegangen sind, ist überzeugend. Die vier Musiker aus dem Saarland und Nordrhein-Westfalen sind Tobias Paulus (Violine), Marco T. Alleata (Bass), Benedikt ter Braak (Piano) und Jan Friedrich (Schlagzeug) und machen bereits seit gut zehn Jahren zusammen Musik. Zu Beginn noch unter dem Namen Fourtissimo. Im Jahr 2018 erfolgte dann ein „Relaunch“ als Chronatic Quartet. |
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Gleich
mit dem Opener „Toccata Impossible“ (hier zeigen sich schon die
Wortspielereien in den Titeln der einzelnen Stücke) hatten sie mich schon
auf ihrer Seite. Dieser erste Track verbindet auf gekonnte Weise den
Soundtrack des Hollywoodstreifens „Mission Impossible“ (hier das
„Main Theme“), Johann Sebastian Bach’s „Toccata und Fuge in
d-Moll“, den Titelsong des Bond-Filmes „Skyfall“, Antonio
Vivaldi’s „Die vier Jahreszeiten“ und das bekannte „James Bond
Theme“. Als Bond-Fan war ich sofort in ihrem Klangkosmos gefangen.
Einfach toll gemacht. Wie
dieser Opener, so kombinieren die Vier bei den weiteren acht Stücken
Rock-, Pop, Operette und Klassik zu einem sehr wohlschmeckenden neuen
Gebilde. So verschmelzen sie in „Rondo Mondiale“ eine Klaviersonate
von Mozart mit Toto’s „Africa“ und Status Quo’s „Rocking All
Over The World“. In „Runnaway Bach“ vermischen sie dann eine
Violinensonate von Johann Sebastian Bach mit Survivor’s Hit „Eye Of
The Tiger“ (bekannt aus dem „Rocky“-Film), Giacomo Rossini’s
„Ouverture“ aus „Der Barbier von Sevilla“ und Bon Jovi’s
„Runaway“. Queen
haben auf ihren Alben immer wieder theatralische und an der Klassik
orientierte Stücke veröffentlicht. Kein Wunder, dass sich die Vier
Musiker auch hier bedient haben. In
„Queen Carmen“ dockt sich George Bizet’s „Ouverture“ aus
„Carmen“ an Queen’s „Don’t Stop Me Now“, Pablo de Sarasate’s
„Carmen Fantasy Op. 25“ und – Queen’s „We Are The Champions“
an. Wer
jetzt Queen’s großen Hit „Bohemian Rhapsody“ vermisst hat, keine
Angst, der kommt im letzten Track „Hungarian Rhapsody“ an die Reihe,
zusammen mit „Hedwig’s Theme“ aus dem Film „Harry Potter“ und J.
Brahms „Ungarischer Tanz Nr. 5“. Das
sich die Jungs aber nicht auf Musik der 70’er und 80’er Jahre beschränkt
haben, zeigt sich in „Disco Waltz“. Hier findet eine Battle zwischen
Johann Strauss „An der schönen blauen Donau“, Bruno Mars’
„Treasure“ und Daft Punk’s „Lucky“ statt, bei der die Punkte an
das Chronatic Quartet gehen. Diese Beispiele zeigen die Kombinationsfreude
der Band, die in den einzelnen Stücken mit sehr viel Spielfreude und Spaß
zur Sache gegangen sind. „Patchwork“
des deutschen Chronatic Quartet ist eine sehr gelungene Melange aus
Klassik, Operette, Pop, Rock und Soundtrack. Die Art und Weise wie die
Vier an die Sache herangegangen sind, ist klasse und macht wirklich Spaß.
Für den aufgeschlossenen Musikliebhaber sehr zu empfehlen. Stephan Schelle, Mai 2020 |
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