Chris Thompson
– Jukebox: The Ultimate Collection Der Sänger und Musiker Chris Thompson ist mittlerweile seit 40 Jahren im Showgeschäft, da macht es Sinn seinen Werdegang mit einer Retrospektive zu beleuchten. Vor allem durch seine sehr markante Stimme konnte er Weltruhm erlangen, unvergessen seine Zeit bei der Manfred Mann’s Earth Band (MMEB), der er damit ein Gesicht verlieh. Songs wie „Blinded By The Light“, „Spirits In The Night“, „Mighty Quinn“ oder „Davy´s On The Road Again“, die zu Hits wurden, zeugen von dieser Qualität. |
||||
Neben
einer Reihe von Liveinterpretationen von Songs, die vor allem aus seiner
Zeit mit der MMEB stammen, gibt es auch noch zahlreiche Studiosongs.
Darunter eine Version von „You’re The Voice“, das aus Thompson’s
Feder stammt und das John Farnham zum Welthit machte. Einige
Aufnahmen atmen naturgemäß den musikalischen Spirit der 80’er Jahre,
denn sie wurden in den 80’ern mit den damals typischen Sounds
aufgenommen. Die Liveaufnahmen wirken dagegen sehr authentisch. Vor allem
die Songs der MMEB-Ära, die während Chris‘ Solokonzerte (mit Band)
mitgeschnitten wurden, hat er in seinem ganz eigenen Stil interpretiert,
ohne das Flair des Originals zu verändern. Die Mitschnitte aus den
Konzerten verleihen den Stücken richtige Liveatmosphäre, denn das
Publikum wurde durch Gesänge und Reaktionen sehr schön eingefangen. Das
Album pendelt so zwischen Studiotracks und Liveatmosphäre. Etwas
Besonderes ist auch die Interpretation des MMEB-Songs „Father Of Day“,
das Chris nie zusammen mit der MMEB aufgenommen hat, es stammt noch vor
seiner Zeit. Diesen Song, an dem ihm viel liegt, darf er aber live präsentieren
und er spielt ihn in einer sehr schönen, leicht abgewandelten Version. „Hot
Summer Night“ aus der Feder von Walter Egan, dem ersten großen Hit der
Band Night, wurde von Chris für eine Live Broadcast Show eines Berliner
Radiosenders eingespielt. Chris drückt dem Song seinen eigenen Stempel
auf und verziert ihn am Ende gar noch mit einem Reggae-Rhythmus. Aber
nicht nur 80’er Jahre Pop wie „Beat Of Life“ sind auf dem Album zu
finden, auch Blues angehauchter Rock’n’Roll im Song „Whole Lot To
Give“ zeigt die Bandbreite dieses Sängers. Das macht die Compilation
auch recht abwechslungsreich. Der
Song „A Shift In The Wind“ aus dem Jahr 1984 stellte die erste
Zusammenarbeit mit dem Queen-Gitarristen Brian May dar. May setzt seine
Gitarre zwar dezent ein, sein markantes Spiel, mit dem er den Sound von
Queen maßgeblich prägte, kommt aber überdeutlich zum Tragen und gibt
dem Song noch einmal eine besondere Note. Mit Clem Clemsen bei Fleetwood
Mac’s „Don’t Stop“ oder Chris Spedding bei „Thunder Child“
finden sich darüber hinaus noch weitere bekannte Gäste. „The
Challenge“, ein typischer Song der späten 80’er, wurde 1989 von Chris
Thompson und Harold Faltermeyer komponiert. Der Song wurde als
Titelmelodie für die Übertragung des Wimbledon Tennisturniers genutzt.
Es war vielleicht ein gutes Omen, denn in diesem Jahr gewannen Boris
Becker und Steffi Graf die Titel. Als
Bonus hat Chris noch vier Songs auf die Compilation gepackt, die es
ebenfalls in sich haben. Ein besonderes Schmankerl ist die Akustikversion
von „Thunder Child“ einem Song aus Jeff Wayne’s „War Of The
Worlds“, dem Topalbum aus dem Jahr 1978. Aber auch der rockige Song
„What World“ aus 2002 und die herzzerreißende Nummer „We Are The
Strong“, die zusammen 1989/1990 mit Harold Faltermeyer entstanden ist, können
überzeugen. Die
DoppelCD erscheint im Jewelcase mit einem zwölfseitigen Booklet in dem
einige Informationen zu den einzelnen Stücken enthalten sind und das mit
einigen Fotos - zum Teil
leider recht klein – aus der musikalischen Laufbahn angereichert wurde.
Chris schreibt im Booklet, dass nicht so viel Platz im Booklet gewesen
ist, um all seine Infos und Erinnerungen zu den Songs zu dokumentieren.
Aus diesem Grund hat er weitere Informationen auf seiner Homepage
www.christhompson-central.com bereitgestellt. „Jukebox:
The Ultimate Collection“ zeigt eine sehr schöne Werkschau des Ausnahmesängers
Chris Thompson. Eine Reihe an Hits, die zusammen mit der MMEB entstanden
sind, sowie zahlreiche eigene Songs beweisen die Klasse dieses Musikers.
Eine sehr schöne Zusammenstellung, an der ich lediglich das Booklet ein
wenig kritisiere, da ich mir hier mehr bzw. größere Fotos gewünscht hätte. Stephan Schelle, Januar 2015 |
||||