Charles Brown – Storm Rising

Charles Brown – Storm Rising
Eigenvertrieb / Fossil Records (2011)
(7 Stücke, 49:03 Minuten Spielzeit)

Der Kontakt zu Charles Brown kam über das Internet, als er mich per Mail anschrieb. Bisher hatte ich von dem aus Denver (Colorado) stammenden Gitarristen noch nichts gehört. Das Album „Storm Rising“, das Charles im Eigenvertrieb herausgebracht hat, ist der erste Kontakt zu seiner Musik. Es wird aber nicht der letzte sein, da bin ich mir sicher, denn Charles bietet eine gehörige Portion Gitarrenrock, der ohne Gesang auskommt und der einfach nur Spaß macht. Charles schafft es mit seinen Mitstreitern einen hymnischen, voluminösen Rocksound entstehen zu lassen.


Jetzt wird es auch wieder Menschen geben, die sagen, dass man so einiges an Sounds und Riffs schon gehört hat, doch mich hat das Album gleich beim ersten Hördurchgang gepackt, weil die Melodien von Charles so mitreißend sind und einen der Rhythmus stetig nach vorne treibt. Dass zu Charles Inspirationen unter anderem Musiker wie Ritchie Blackmore, Deep Purple, Pat Metheny, Alex Lifeson, Marillion, Dream Theater und Bluesrock- und Jazz-Musiker wie Kim Simmonds von Savoy Brown und George Benson gehören, ist bei diesem fetten Sound und der Art, wie er die Saiten bearbeitet, nicht verwunderlich.

Neben Charles Brown, der Gitarre spielt, sind noch Matt Bassano an den Keyboards, Steve Espinosa an Bass und Keyboards sowie Dave X an Schlagzeug und Perkussion auf dem Album zu hören.

Mit dem Titelstück startet Charles in das Werk. Gleich dieser Opener weiß den Hörer mit seinen herrlichen Licks und Melodiebögen zu verzaubern. Diese Musik geht einfach runter wie Öl. Allerdings wirkt der Track durch seine beiden unterschiedlichen Hälften wie zwei Stücke, die aneinander gereiht wurden. Ähnlich ist es auch bei den anderen Stücken, wie das folgende fast 13minütige „Ocean Of Storms“. Allerdings trübt das die Stimmung keineswegs, denn die Rhythmen, Melodien und Soli, die geboten werden, sind wirklich klasse. Danach folgt mit „Hie folget ein tantz“ eine Interpretation des Stückes „Dance Of The Washerwomen“ des deutschen Lautenspielers Hans Neusidler (1508 - 1563). Charles spielt dieses 1:36minütiuge Stück auf der Akustikgitarre.

Im Stück „In The Wings Of Lightning“, das es auch auf fast 13 Minuten bringt, geht es mächtig druckvoll zu, denn hier treffen Hardrock bzw. Metal auf Violinensounds und Akustikgitarre. Das Stück klingt streckenweise als treffe Deep Purple auf Kansas. Im zweiten Abschnitt wird es dann durch die Synthieflächen recht ambient. Die Gitarre, die dann einsetzt, weckt Erinnerungen an das Alan Parsons Project. Aber auch das hält nur eine kurze Weile und Charles & Co. wechseln wieder zum Hardrock.

Eine spanisch anmutende Akustikgitarre trifft im ersten Teil von „Avalanche Warning“ auf ambiente Synthieklänge um dann in einen Part überzugehen, der Hardrock mit Melodicrock vermengt. Und so geht es munter auf dem Album weiter, immer aber melodisch und sehr eingängig.

Wer auf gut gemachten Instrumentalrock steht, der liegt bei diesem Album absolut richtig. In seiner Musik verwebt Charles die unterschiedlichsten Stilelemente wie Hardrock, Progressive-Rock, akustische Musik, klassische Elemente, herrliche Keyboardsounds sowie Popklänge. Die Musik auf „Storm Rising“ ist damit unglaublich abwechslungsreich. Ich kann dieses tolle Werk wirklich sehr empfehlen. Mehr Informationen gibt es über die Internetseiten www.cdbaby.com/charlesbrown und www.myspace.com/charlesbrownmystics.

Stephan Schelle, Februar 2012

   

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