Buzz Dees - Icke

Buzz Dees - Icke
Cargo Records (2013)
(12 Stücke, 47:19 Minuten Spielzeit)

Die deutsche Band Buzz Dees ist nach ihrem Bandkopf Sebastian „Buzz Dee“ Baur benannt. Freunde deutscher Rockmusik sollten ihn als Gitarrist der deutschen Formation Knorkator kennen. Daneben gehören noch Schlagzeuger Reiner „Morgenstern“ Morgenrot (Ex-In Extremo), Gitarrist Holger „Jagschn“ Jagsch (Bell, Book & Candle) sowie Steffen „Knäcke“ Holly (Bass, Gesang) zur Band.


Im Jahr 2011 hatte das Quartet bereits mit der CD „Mitkomm“ für Aufmerksamkeit gesorgt. Am 04.10.2013 erscheint mit „Icke“ nun der Nachfolger.

Stilistisch bietet Buzz Dees kraftvollen Rock mit deutschen Texten, den sie selbst als Rumpelrock bezeichnen. Und dass sich die Jungs nicht ganz so ernst nehmen, das zeigt sich schon recht schnell im Eröffnungsstück „Icke“. Das Stück beginnt mit den Worten: „Ick sitze da und esse Klops, uff ehnmal klopts. Ick stutze, staune, wundre mir, auf ehnmal geht se uff de Tür. Nanu denk ick, ick denk nanu. Jetzt isse uff, erst war se zu. Ick jeh nach draußen kieke, und wer steht draußen? Icke“. Und dann rocken die Vier los wie Sau. Das macht einfach nur Spaß.

Das folgende „Tawarisch Putin Kamerad“ kommt im Rockabilly-Sound, versetzt mit russischen Elementen daher. Der Text besteht teilweise aus Wortspielen die russisch klingen sowie aus deutschen Texten. Mit einfachen, lockeren Sprüchen bringen sie in dem Song dann doch noch Regimekritik ins Spiel, wenn es beispielsweise heißt „Warum willst du dir ‘n Panzer leih’n, das hilft doch auch nicht wenn die Leute schrei’n, tawarisch Putin Kamerad“.

Ein eingängiger Hardrocksong folgt dann mit „Kann nich sein“. Die Akustiknummer „Universal Telefon“ klingt nach dem tiefsten Süden Amerikas. Dazu singt die Band humorvolle Texte wie „Meine Haare hab ich heute mal mit ner App rasiert, deine Fresse hab ich einfach mit nem Programm poliert“. Im Kontrast dazu steht das mit arienhaftem Gesang versetzte „Alarm in Berlin“, das NDWmäßig losrockt. „Rhababermost“ hat eine Rhythmus und Violinenklänge wie aus dem fernen Osten, dagegen klingt der Gesang als wenn ein Ossi volltrunken ins Mikro gröhlt. Das folgende „Immer weiter“ hat was von AOR der Marke Toto. Das zeigt, wie abwechslungsreich Buzz Dees zu Werke gehen.

Mit „Icke“ hat die deutsche Band Buzz Dees um ihren Namensgebenden Kopf Sebastian „Buzz Dee“ Baur ein sehr abwechslungsreiches Album mit teils sehr humorvollen deutschen Texten (wie zum Beispiel „Aus dem Radio hört man Hirne, die verwesen. Eine Playlist hat den Redakteur verdaut.“) produziert. Die Musik der Band macht einfach nur Spaß und geht gut ins Ohr. Die CD sollte man unbedingt antesten.

Stephan Schelle, August 2013

   

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