Brian Parrish -
Traveller Brian Parrish’s Musikgeschichte geht weit in die 60’er Jahre zurück. Neben Engagements bei der Rock’n’Roll-Größe Gene Vincent folgten Kooperationen unter anderem mit Jerry Lee Lewis. Als Mitglied der Band The Londoners trat er um 1964 auch im denkwürdigen Hamburger Starclub auf. Er spielte mit Deep Purples Jon Lord und Graeme Edge von The Moody Blues und gründete mit dem Keyboarder Tony Kaye (Yes) die Band Badger. Und zusammen mit Paul Gurvitz veröffentlichte er drei Alben. |
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Seit
2004 lebt der Brite vor den Toren von Bremen. Nach seinem 2007’er
Soloalbum „Endgame“ veröffentlicht er am 12.05.2016 sein neuestes
Album „Traveller“. 13
wunderbare Originalsongs beschreiben seine eigene Lebensreise, seine
Erfahrungen sowie seine Reise durch die eigenen Gefühlswelten. „We Are All Travellers!“ Ein
sehr persönliches, ausgesprochen starkes Album, das er mit einer Anzahl
hochkarätiger Begleitmusiker aufgenommen hat. Dabei u. a. Blue Weaver, früher
einmal bei den Strawbs und Mott The Hoople und Velvetone-Trommler Steff
Ulrich. So
beschreibt es ein Auszug aus dem Pressetext. Wer
nach der obigen Vita nun Rock’n’Roll oder verstaubten Pop vermutet,
der liegt völlig falsch. „Traveller“, das in einem vierseitigen
Digipack mit 24seitigem Booklet daherkommt, bietet besten Rock mit
Countryeinschlag. Atmosphärische
Gitarren eröffnen den Opener „Land Of The Night Games“. Der Rhythmus
erinnert ein wenig an Peter Gabriel. Allerdings sorgt die angenehme
Gesangsstimme für eine ganz andere Stimmung. Mit diesem wunderbaren,
leicht rockigen Song mit Ethno- und Popappeal startet die CD sehr viel
versprechend. Leider ist der Song nur knapp zwei Minuten lang und damit
viel zu kurz. Ethnische
Rhythmen wie aus einer Kasba kommen dann in „Kandy Road“ auf. Dann
folgen Sounds die den Track in Richtung der Dire Straits schieben. Der nächste
Song „When Its Over“ beginnt gar mit einem Gitarrenriff, das an
„Long Tall Woman“ von The Hollis erinnert. Der Song entwickelt sich
aber zu einem rockigen Track mit leichtem Blueseinschlag. Der Titeltrack
hingegen ist eine Bluesrocknummer, die auch gut Eric Clapton zu Gesicht
stehen würde. Und auch stimmlich ist Brian nicht ganz weit Weg von Mr.
Slowhand. Funk und Bläsersätze gibt es dann in „Slow Riding“. Im
Mittelteil bietet er dann noch ein hinreißendes Gitarrensolo. „Blue“
ist dann noch so eine unwiderstehliche langsame Bluesnummer. Die Melodie
setzt sich sofort im Ohr fest. Noch so ein Song der nach Eric Clapton
klingt ist „The Time Will Come“. Hier mischt Parrish dann aber noch
einige Westcoastschnipsel ein. Die Gitarre klingt auch in einigen Passagen
nach Steely Dan. Mit „Summer Day“ kommt ein Poprock-Song, der einfach
nur Spaß macht, aber so manch bekannten Sound bereithält. In „Love
Like This“ lassen dann die Eagles grüßen. Mit „Diamonds And
Pearls“ endet die CD recht beschaulich im sanften Countrystil. Auf
dem Album zeigt sich, welch Gefühl Brian für herrliche Melodien hat.
Dabei verpackt er sie in den unterschiedlichsten Stilrichtungen und das so
perfekt, das alles genau zusammen passt. „Traveller“ ist eine sehr schöne,
teils atmosphärische Platte mit vielen tollen Melodien. Stephan Schelle, April 2016 |
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