Blues Bureau – Voodoo Boogie
AYERBEAR International / ZYX Music (2015)
(11 Stücke, 42:30 Minuten Spielzeit)

Das ZYX Label sollte den Musikfreunden bestens bekannt sein. Nun hat das Label ein neues Unterlabel mit dem Namen AYERBEARinternational gegründet, auf dem Bluesrock veröffentlicht werden soll. Die erste CD bzw. eine der ersten ist das neue Album der deutschen Blues Rock-Band Blues Bureau. Die CD trägt den Titel „Voodoo Boogie“.


Das Label schreibt über die Band, die aus Rolf Borchert (Gitarren Akustik-, Slidegiatte), Chris Guitar (Gitarren), Heinz „T-Duck“ Lentzen (Bass), Winus Rilinger (Schlagzeug, Keyboards, Backgroundgesang), Udo Weinert (Gesang) und Wolle Neuss (Bass bei drei Stücken - er ist leider schon vor einiger Zeit verstorben) besteht: Blues Bureau, energetischer, moderner Blues- & Boogierock. Die „Brothers in Boogie“ um den charismatischen Frontmann „Blues Udo“ Weinert zelebrieren einen zeitgemäßen Großstadt-Sound, ohne die Wurzeln, die britisch-amerikanische Blues-Explosion der 60/70er Jahre zu vernachlässigen.

Elf Songs sowie ein Video beinhaltet die CD, die im vierseitigen Digipack - ohne Booklet - daherkommt. Während neun Songs von Udo Weinert gesungen werden, interpretieren die Stücke „Bayou Queen“ Winus Rilinger und „San Diego“ ein gewisser Cyan. Musikalisch sind Blues Bureau wirklich Top, für meinen Geschmack ist es aber gerade der Gesang von Udo Weinert, der manchmal etwas uninspiriert und gequält rüberkommt.

Der Opener „Born To Boogie“, bei dem der Boogie vorherrscht, geht richtig gut los. Hier zeigt sich schon mal die Spielfreude der Band. Auch Udo’s Stimme ist hier noch ganz gut. „Green River“ ist ein richtiger Bikersong, bei dem jetzt schon Udo’s Stimme - aus meiner Sicht - leicht abfällt, während seine Mitmusiker richtig gut rocken. Das ist ein Song für den Highwaytrip. Bluesrock der feinen Art kommt dann mit „Gypsy Woman“ auf, ein wirklich klasse Song. Mit „May Day“ folgt ein atmosphärischer Slowblues, bei dem die Slideguitar dem Titel den besonderen Flair verleiht.

Das Titelstück ist ein richtig guter Boogie-Rocker, bei dem Udo’s Stimme allerdings gelangweilt klingt, hier hätte eine kraftvolle Röhre einen richtig geilen Song draus machen können. Durch lange Instrumentalparts  überzeugt „Bayou Queen“. Als würden ZZ Top jetzt ins Gothic-Lager wechseln, so wirkt das kraftvolle „San Diego“. Country-Rock mit Blueseinschlag bringt die Band dann mit „Going Up The Country“ zum Besten.

Als Bonus wird ein Video zum Song „Gypsy Woman“ hinzugefügt. Man sieht die Band in einer Livesituation (ob auf der Bühne oder im Studio ist nicht zu erkennen). Leider passen die Passagen in Ton und Bild nicht immer zusammen, was den Gesamteindruck etwas trübt. Warum man hier nicht Bild und Ton synchronisiert hat ist mir unverständlich.

Musikalisch ist „Voodoo Boogie“ von der deutschen Formation Blues Bureau ein wirklich gelungenes Album. Für meinen Geschmack raubt der manchmal etwas uninspiriert wirkende Gesang von Udo Weinert dem Werk aber etwas an Strahlkraft. Ich empfehle vorher in die CD hinein zu hören.

Stephan Schelle, Januar 2015

   

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