Beyond The Labyrinth – Castles In The Sand

Beyond The Labyrinth – Castles In The Sand
Eigenvertrieb www.beyond-the-labyrinth.com (2008)
(12 Stücke, 53:40 Minuten Spielzeit)

Beyond The Labyrinth nennt sich das aus Belgien stammende Progmetal Quintett, das mit „Castles In The Sand“ ein Konzeptalbum in Eigenregie herausbringt. Kopf dieser Band ist Gitarrist und Keyboarder Geert Fieuw, der Beyond The Labyrinth bereits im Jahr 1996 als Studioprojekt gründete. Seither arbeitet er an diesem Konzeptalbum. 1997 veröffentlichte er dann mit der Single „Shine“ die erste Platte.


Bis zum Jahr 2005 sollte es aber noch dauern, bis mit „Signs“ das erste Album von Beyond The Labyrinth erschien. „Castles In The Sand“ ist erst der zweite Longplayer des Projektes. Neben Geert wirken Jo de Boeck (Gesang), Danny Focke (Keyboards), Gerry „Krenryg“ Verstreken (Bass) und Bruno „Drumaholic“ Goedhuys (Schlagzeug, Perkussion) sowie vier weitere Gastmusiker mit. Liveerfahrungen sammelte die Band bereits bei diversen Konzerten. Darunter agierten sie auch als Opener von Bands wie Pain Of Salvation, Riverside oder Doro.

Stilistisch bewegen sich die Stücke des Albums im Bereich Prog-Metal mit Anleihen aus Melodic- und Hard-Rock. Damit befinden sie sich im Fahrwasser von Bands wie Dream Theater. Elf Jahre hat Geert gebraucht, um die Kompositionen fertig zu stellen, die dann noch zehn Monate Produktionstätigkeit sowie drei Monate Aufnahmezeit verschlangen. Eine lange Zeit, die sich aber gelohnt hat. Zwar ist „Castles In The Sand“ kein Meilenstein im Genre des Prog-Metal geworden, aber die fünf liefern eine solide Scheibe ab, die gut ins Ohr geht.

Wie für ein Konzeptalbum üblich, startet die CD mit einer Overtuere, dem etwas mehr als einminütigen Stück „The Curtain Falls“. Hier wird zunächst sehr orchestral die Scheibe eingeleitet. Es folgen elf weitere Songs mit Laufzeiten zwischen 3:22 und 6:57 Minuten Länge.

Mit dem zweiten Stück „Solitary Dancer“ starten die Jungs dann druckvoll durch. Harte Metalriffs und ein trockenes, treibendes Schlagzeug sorgen für den nötigen Drive zwischen den einzelnen Strophen. Neben den harten Riffs sind es aber vor allem auch die Keyboards, die hier für einen Gegenpol sorgen und das ganze sehr melodisch machen. Dieser erste Song geht schon mal gut ins Ohr. Allerdings wird hier schon deutlich, dass Sänger Jo de Boeck seinen Akzent nicht verstecken kann, denn die englisch gesungenen Texte wirken an einigen Stellen etwas holprig. Das gibt sich aber in den nächsten Songs.

„The Enemy Within“ ist ein Song, der treibende Rhythmen mit herrlichen Mitsingrefrains und Melodiebögen verbindet. Hier wird Meldoc-Rock und Prog-Metal miteinander verbunden. Sehr gut gefällt mir auch „Draining My Energy“, das mit pulsierenden Synthiesequenzen beginnt und Hardrock der eingängigen Marke bietet. Und auch der Song „Beyond The Labyrinth“ begeistert durch eine eingehende Melodie, die sofort ins Ohr geht und wieder Melodic-Rock-Passagen aufweist. Und natürlich darf auch eine Ballade nicht fehlen, die mit „For Eternity“ auf dem Album vertreten ist.

Die Fünf haben ihr Werk in Eigenregie aufgenommen, was wohl dazu geführt hat, das Bruno’s Fellbearbeitung oft recht trocken und an einigen Stellen blechern rüberkommt. Mit einer professionelleren Abmischung hätte die Produktion das Zeug in der Oberliga des Prog-Metal mitzuspielen, denn die Songs haben Qualität.

Wie oben schon erwähnt hat das belgische Quintett zwar kein Prog-Metal-Meisterwerk geschaffen, doch die CD hat genug Substanz um über einen längeren Zeitraum zu fesseln. Ein sehr solides Album, das mehr als einen Blick wert ist. Mir hat es jedenfalls gefallen. Von der Qualität der Songs kann man sich auf der Band eigenen Seite www.myspace.com/beyondthelabyrinth selbst überzeugen.

Stephan Schelle, Dezember 2008

   

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