Bernard Allison Group – In The Mix
Jazzhaus Records / in-akustik (2014)

(10 Stücke, 57:27 Minuten Spielzeit)

Nach sechs Jahren meldet sich der US-amerikanische Bluesgitarrist und Sänger Bernard Allison – Sohn der Blueslegende Luther Allison – mit einem Soloalbum zurück. Solo? Eigentlich ist es ein Bandalbum geworden, denn Allison tritt hier mit seinen Musikern George Moye (Bass), Mario Dawson (Schlagzeug), Mark „Muggie“ Leach (Hammond B3, Piano), Bruce B. McCabe (Piano) und Jose Ned James (Saxophon) als Bernard Allison Group an.


Zehn Stücke umfasst das neue Album des renommierten Bluesmusiker, der sein instrumentales Können bei Johnny Winter sowie Stevie Ray Vaughn gelernt hat. Neben fünf Eigenkompositionen finden sich auch Interpretationen von zwei Songs seines Vaters („Move From The Hood“ und „Moving On Up“), sowie jeweils ein Song von Freddie King („I’d Rather Be Blind“), Colin James („Five Long Years“) und Tyrone Davis („I Had It All The Time“) auf der CD.

Stilistisch ist Allison auf dem Album „In The Mix“ aber nicht ganz dem Blues treu geblieben. Einige Stücke atmen auch den Spirit des Soul und Funk.

Bernard Allison ist mit dem Resultat seines neuesten Werkes sichtlich zufrieden. „Ich wollte ein Album aufnehmen, dessen Songs viel Gitarre enthalten. Das ist mir und meiner Band bestens gelungen, denn das Ergebnis erinnert mich an alten Memphis-Soul inklusive einer Note von Jimi Hendrix’ Band Of Gypsys!“

Los geht es mit einer Interpretation von „Five Long Years“, einem Stück des für seine Fusion aus Blues, Rock und Neo-Swing bekannten Musikers Colin James. Und dieses Flair bringt auch Allison gekonnt rüber. Allison macht aus der Popnummer von James aber eine rockigere Variante.

Baratmosphäre kommt dann im souligen „Call Me Momma“ auf, das darüber hinaus einige funk angehauchte Gitarren zu bieten hat. „Move From The Hood“ bietet in der Interpretation von Bernard eine modernere und glattere Version des Stückes, das aus der Feder seines Vaters stammt. Der Spirit des Originals bleibt aber erhalten. Dem folgt die Ballade „Tell Me Who“, die sowohl Blues als auch Soulelemente enthält.

Ragtime / Blues ist dann in „Something’s Wrong“ angesagt. Ganz anders dagegen „Lust For You“, das atmosphärische Gitarrenläufe mit Orgelsounds sowie akzentuiertem Schlagzeugspiel vereint. Das hat was von sanftem 70er Jahre Rock mit leichtem bluesigen Einschlag.

Die Stücke des Albums sind sehr abwechslungsreich, was es sehr kurzweilig werden lässt. Der reine Bluesfan wird Soul und Funk eher irritieren, aber genau diese Kombination ist es, die „In The Mix“ ausmacht.

Stephan Schelle, Dezember 2014

   

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