Bad Company – Straight Shooter
Rhino Records / Swan Songs Records / Warner Music Entertainment (1975 / 2015)
(22 Stücke, 107:41 Minuten Spielzeit)

Nach dem erfolgreichen 74’er Debütalbum „Bad Co”, das mit fünffachem Platin ausgezeichnet wurde, legten Bad Company im Jahr darauf gleich ein ebenbürtiges Zweitwerk hin. Es trug den Titel „Straight Shooter“. Fast genau 40 Jahre nach der Erstveröffentlichung erscheint am 03.04.2015 die remasterte Version in einer Deluxe Edition, die neben dem Originalalbum auch noch eine zweite CD mit 14 Bonusstücken enthält.


Man sagt ja, dass das zweite Album immer das schwerste ist, da krampfhaft versucht wird, den Erfolg des Debüts einzufahren. Nicht so bei Band Company, die auf „Straight Shooter“ den hohen Standard des Debüts spielerisch beibehalten konnten. Das Album erreichte dreifach Platin, was sicherlich auch an den Hit-Singles wie „Feel Like Makin’ Love“ und „Good Lovin’ Gone Bad“ sowie dem Radiohit „Shooting Star“ der auf Platz 3 der US-Charts landete, lag.

Wie der Albumtitel schon verspricht, so boten Bad Company auf „Straight Shooter“ straighten Rock, der sofort ins Bein geht. Das beweist beispielsweise schon der Opener „Good Lovin’ Gone Bad“. Nicht nur Rodger’s Stimme erinnerte dabei ein ums andere Mal an die Vorgängerband Free.

„Feel Like Makin’ Love“ hat trotz seiner – auf den ersten Blick - etwas uninspiriert wirkenden Art mit Countryeinschlag eine hohe Anziehungskraft. Vor allem der Kontrast zwischen Strophen und kraftvollem Refrain machen hier den Unterschied aus. Rock’N’Roll im Midtempobereich der besonderen Art wird dann in „Weep No More“ geboten, bei dem die Gitarre an einigen Stellen nach Brian May klingt und soundmäßig einige Stellen an Whitesnake erinnern.

Der Singlehit „Shooting Star“ ist auch heute noch eine klasse Nummer, die ihr volles Potenzial ausschöpft. „Deal With The Preacher“ ist dann ein härterer Rocker. Auch eine intensive Ballade wie „Anna“ darf natürlich nicht fehlen.

Wie „Bad Co“, so kommt auch „Straight Shooter“ im achtseitigen Digipack daher. Das beigefügte Booklet umfasst ebenfalls 20 Seiten, in denen zahlreiche Fotos und ausführliche Linernotes für die Rundumbedienung sorgen. Daneben sind auf der Bonus-CD zahlreiche bisher unveröffentlichte Stücke enthalten.

Außer der B-Seite „Whiskey Bottle“ blieben alle 14 Bonushits bis heute unveröffentlicht. Unter den frisch entdeckten Perlen findet man eine minimalistische Version von „Shooting Star“, einen Remix von „Good Lovin’ Gone Bad“ mit alternativen Gitarren- und Vocal-Tracks sowie zwei bisher völlig unbekannten Songs: „See The Sunlight“ und „All Night Long“.

Auch „Straight Shooter“ ist ein Album, das man als Fan des 70er-Jahre Rock haben sollte. Wer es noch nicht als CD besitzt, der kann jetzt bedenkenlos zugreifen, kommen die Stücke doch in sehr guter remasterter Form und mit zahlreichen Bonusstücken auf den Markt. Schön, dass man dieses Album nun in dieser Form genießen kann. Es ist nur zu hoffen, dass die restlichen Alben der 70’er Jahre auch noch in naher Zukunft in ähnlicher Form erscheinen werden. Davon gehe ich aber mal ganz stark aus.

Stephan Schelle, März 2015

   

CD-Kritiken-Menue