Atomic – Coming Up From The Streets

Atomic – Coming Up From The Streets
Dandyland / Cargo Records (2008)
(11 Stücke, 36:44 Minuten Spielzeit)

Der Titel des Albums „Coming Up From The Streets“, das Cover und auch der Gitarrenpop, den die junge Band Atomic da auf ihrem zweiten Album zusammengestellt hat, lassen darauf schließen, dass es sich bei ihnen um eine englische Großstadtband handelt. Doch weit gefehlt, die fünf Jungs um die Brüder Thomas (Gesang) und Rainer Marschel (Gesang und Gitarre) kommen aus dem Bayrischen Wald.

 


Bereits im Jahr 2000 haben die Brüder Marschel Atomic gegründet und veröffentlichten im Jahr 2002 ihre erste EP „The Big Issue“. Es folgte drei Jahre später das erste Album „Wonderland Boulevard“. Auch live können Atomic schon auf mehr als 200 Konzerte zurückblicken, darunter als Supportact von Madsen, Paul Weller & Gem Archer (Oasis), Babyshambles, Sportfreunde Stiller und Kula Shaker.

Im April 2008 erschien das zweite Album, das in einer neuen Besetzung eingespielt wurde. Neu dabei sind Holger Jacob (Bass), Markus Schalk (Gitarren) und Daniel Peucker (Schlagzeug). Elf Songs mit radiotauglichen Laufzeiten zwischen 2:02 und 5:57 Minuten hält das mit 37 Minuten recht überschaubare Album bereit.

Dass u. a. Oasis zu den Favoriten der Jungs zählen, hört man ihrem britisch angehauchten Gitarren-/Indiepop auch an, was aber kein Manko sondern eher ein Gütezeichen darstellt. Dies wird nach dem herrlichen und tanzbaren Opener „Soul Sister“, das sofort mit einem Mitsingrefrain gut losgeht, im nächsten Song „Magic Daydream“ durch Thomas’ Gesang deutlich, bei dem er doch sehr stark in die Nähe des Oasis-Sängers kommt. Von ähnlichem Kaliber sind dann auch die folgenden Stücke wobei „Oh Suzanne“ vom Gesamtsound etwas reduziert ist und eine Prise Kinks aufweist und „Something Wonderful“ auch ein wenig im Coldplay-Terrain fischt.

Die Stücke ähneln sich aber doch etwas, da sticht zunächst einmal die Ballade „I Just Wanna Dance With You Tonight“ heraus, die zunächst orchestral beginnt und dann an selige 70’er erinnert. Das Vergnügen ist aber recht kurz und endet bereits nach nicht einmal zwei Minuten. Das nochmals balladeske und recht melancholische „High & Fall“ bildet dann den Abschluss dieser CD.

„Coming Up From The Streets“ ist eine gelungene Platte aus dem Bereich Britpop, deren Nähe zu Oasis schon recht deutlich ist. Wer hätte allerdings gedacht, dass eine derartig britisch klingende Scheibe aus Deutschland kommt? Eine Hörprobe könnt ihr unter der URL www.myspace.com/atomicboys genießen.

Stephan Schelle, Juli 2008

   

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