Area 51 – In The Desert

Area 51 – In The Desert
Black Swan / dna records (1996)
(14 Stücke, 40:49 Minuten Spielzeit)

Direkt aus den 80’ern scheint sich das italienische Musikprojekt Area 51 ins Hier und Jetzt katapultiert zu haben, obwohl, die obige CD „In The Desert“ stammt schon aus dem Jahr 1996. Aufmerksam geworden bin ich auf Area 51 über die myspace-Plattform. Der Look, in dem Sängerin und Gitarristin Mio Nakamura sowie Douglas R. Docker, der für Keyboards, Programmierung und Gesang zuständig ist, vom Cover blicken, erinnert schon stark an Popproduktionen der 80’er. Und der Schein trügt auch nicht, denn Area 51 bieten elektronischen, discotauglichen Pop dieser Epoche.


Die elf Stücke des Albums sind bereits in der Zeit zwischen 1991 und 1996 entstanden. Gestartet wird der Silberling mit dem sehr eingängigen Popsong „Area 51 (.E.B.E.)“, der durch eine sehr schöne Melodie besticht und eine Art Duett darstellt, das sich auch Anfang der 90’er gut im Radio gemacht hätte. Vor allem Mio’s Stimme kommt bei diesem Stück gut zur Geltung.

„Night Time“ zeigt dann die typischen Popsounds, die Ende der 80’er Anfang der 90’er bei so vielen Songs zu hören waren. Vor allem die Keyboards und der gedoppelte Gesang Mio’s der hier etwas nervig ist, klingen nach Standardsounds. Leider stellen diese Fakten auch für meinen Geschmack das Manko der Produktion dar, denn die eigentlich schönen Melodien werden durch die Sounds, die an einigen Stellen etwas überfrachtete Produktion sowie der mit Spieldauer nervenden Stimme von Mio, die an einen Mix aus der Sängerin der Band T’Pau und Cindy Lauper erinnert, negiert. Aus diesem Grund kann mich das Album auch nicht für sich einnehmen.

Als Abschluss haben die beiden mit „Dido’s Farewell“ ein Stück, das sehr klassische Sounds und Melodien zeigt und bei dem Mio’s Stimme sehr arienhaft angelegt ist. Mit „The Last Secret“ ist dann noch ein Instrumentalstück, das recht funkig klingt und einige elektronisch erzeugte Bläsersätze zu bieten hat, auf der CD enthalten. Douglas Tastenarbeit gefällt mir bei diesem Stück ausgesprochen gut. Von dieser Art hätte ich gerne mehr gehabt.

Mir gefallen vor allem das Instrumental „The Last Secret“ sowie die Songs „Ares 51 (.E.B.E.)“, „Join The River“ und die Elektropopnummer „No More Dreamers (In The 90’s)“. Der Rest kann mein Herz aber nicht gewinnen.

Wahrscheinlich kommt diese Platte bei mir auch nur um einige Jahre zu spät an, so dass sie nicht so richtig zünden will. Wer auf Pop der 80’er / 90’er steht, der kann mit diesem Album eine Zeitreise machen und in den Sounds der damaligen Zeit baden. Wer diesem Zeitgeist nicht abgeneigt ist, der sollte einige der Songs auf jeden Fall per Hörprobe über die Internetseite www.myspace.com/area51inthedesert antesten.

Stephan Schelle, März 2009

   

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