Arcana Obscura
- Tempus Arcana Obscura ist neben Gäbhard und Mollton das dritte Musikprojekt von Thomas Gäbhard. Arcana Obscura (wörtlich lat. „dunkle Geheimnisse“; eigentlich ein aus der Alchemie stammender Begriff, der ein „geheimnisvolles Elixier“ bezeichnet) wurde bereits im Jahr 1990 gegründet. Bei diesem Projekt, das mit wechselnden Gastmusikern fungiert (einzige Konstante ist Thomas Gäbhard) vermischt Gäbhard verschiedene musikalische Stile wie Elektro, EBM, Pop, Dark Wave, Mittelalter und Worldmusic. |
||||
Auf
diesem elften Album von Arcana Obscura sind erstmals alle Sängerinnen,
die bei dem Musikprojekt teilgenommen haben, vereint auf einem Album zu
finden. Und genau diese Vielfalt an unterschiedlichen Sängerinnen, die in
sieben Sprachen (Urdu, Latein, Aztekisch, Ägyptisch, Ungarisch,
Italienisch und Englisch) ihre Texte singen sowie der Einsatz von diversen
akustischen Instrumenten aus aller Welt wie Drehleier, Querflöte,
Dudelsack, Sas und verschiedene Percussioninstrumente machen neben dem
elektronischen Equipment aus dem Album ein außergewöhnliches,
abwechslungsreiches Werk. Vor allem die treibenden Beats und Grooves
treiben die Stücke stetig voran. Das
Titelstück, mit dem die CD beginnt, zeigt schon mal in welche Richtung
die Musik auf dem Album geht. Ethnische Sounds empfangen den Hörer die
mit einem pumpenden, leicht Dark Wave/Gothic artigen Beat, der den Track
nach vorne treibt, unterlegt ist. Daneben kommen mittelalterliche und
ethnische Sounds auf, die ein ganz besonderes Flair entwickeln. Auch
die weiteren Songs gehen in diese Richtung, wie es beispielsweise „Merre
Jársz” zeigt. Atmosphärischer zeigt sich dann „Contaminate
(Remix)”. Dieser Track hat Popappeal und weist ein paar Sounds auf, die
an Electropop-Bands wie Depeche Mode & Co. erinnern, vermischt dies
aber mit ethnischen Klängen. Arienhafter Gesang erwartet den Hörer dann
in „Tre Giorni Fa” während im Hintergrund ein Sturm/Gewitter
vorbeizuziehen scheint. Hymnisch, wie ein Soundtrack zu einem
Monumentalfilm, wirkt dagegen „Ankh”. „Hymn
To The God Of Fire” ist ein toller mitreißender Song mit viel
Popappeal, den ich mir auch gut im Radio vorstellen kann. Sehr
elektronisch mit einem heftigen Beat zeigt sich dann „World In
Flames”, das in Richtung Electro weist. Mit einem fetten Bass ist dann
„So Far (Pyrogen mix By Mollton)” ausgestattet. Dieser Track zieht gemächlich
aber doch recht kraftvoll durch den Raum und wird durch eine sehr schöne
Gesangslinie ergänzt. Enigma mäßig geht es dann zunächst in „Murder
In Your Love” zu, um nach wenigen Momenten wieder mehr in Richtung
Electro überzugehen. Eine gelungene Mischung. „Tempus”
von Arcana Obscura ist ein Album, das verschiedene stilistische Elemente
miteinander verbindet. Nicht alle Tracks gehen leicht ins Ohr und man muss
sich zunächst auf diese Musik einlassen. Wie schon in meiner Rezension
zum Album „Lemuria“ beschrieben, nehmen Arcana Obscura den Hörer mit
in eine andere Welt oder ein anderes Zeitalter. Diese Mischung aus
mittelalterlichen und modernen Klängen strahlt eine gewisse Faszination
aus. Arcana Obscura haben damit einen ganz eigenen Sound entwickelt. Stephan Schelle, Juni 2017 |
||||