Arcana Obscura
- 2000 Miles Arcana Obscura ist neben Gäbhard und Mollton das dritte Musikprojekt von Thomas Gäbhard. Arcana Obscura (wörtlich lat. „dunkle Geheimnisse“; eigentlich ein aus der Alchemie stammender Begriff, der ein „geheimnisvolles Elixier“ bezeichnet) wurde bereits im Jahr 1990 gegründet. Bei diesem Projekt, das mit wechselnden Gastmusikern fungiert (einzige Konstante ist Thomas Gäbhard) vermischt Gäbhard verschiedene musikalische Stile wie Elektro, EBM, Pop, Dark Wave, Mittelalter und Worldmusic. |
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Die
Stücke „Batao Muje“, „Flames“ und „Merre Jársz“ waren auch
schon auf den Alben „Lemuria“ und „Tempus“ enthalten. Welche
weiteren Stücke älteren Datums sind, kann ich allerdings nicht
ausmachen. Los
geht es mit dem Stück „Bahar“, das recht arabisch klingt, was an
Timea’s Gesang liegt, der sich auf Synthieflächen legt. Man hat das Gefühl
einem arabischen Gebetsgesang zuzuhören. Nach gut zwei Minuten kommen
dann kraftvolle Rhythmen, bestehend aus elektronischen Klangerzeugern und
Perkussion hinzu. Das klingt recht fett. Bis ans Ende des 8:25 Minuten
langen Stückes zieht sich diese Mischung aus Rhythmus und arabischem
Gesang hin. Sphärische
Synthiesounds leiten dann in das nächste Stück „Batao Muje“ ein. Im
Mittelteil geht das Stück dann richtig rhythmisch ab, während Timea
einen stoischen Text singt. Eine Spur mittelalterlicher Klänge mischen
sich dann auch noch ein. Das klingt recht gut und eingängig. Worldmusic
im Stile von südamerikanischen Folksstämmen mischt sich dann in den
Track „Flames“, der hier als Foreign Wolrd Mix vorliegt. Sobald aber
Timea’s Stimme einsetzt, klingt es wieder nach nahem Osten. Das wirkt
nach den beiden vorangegangenen Stücken allerdings schon etwas
anstrengend für mich. „Desert
Of Pain“ glänzt dann durch Elektrosounds, die dann Timea mit ihrem
Gesang in die Welt von 1.000 und einer Nacht entführt. Symphonische Klänge
kommen dann im Track „Heaven And Hell“ zum Vorschein. Hier agiert
Timea nun mit einer arienhaften Stimme, was für Abwechslung sorgt.
Musikalisch experimentiert Gäbhard hier auch mit einigen ungewöhnlichen
Synthieklängen sowie schönen, sich verändernden Beats. Ab „Vino
Noapte Alba“, das mit sehr schönen basslastigen Beats aufwartet, kommen
bei mir aber Ermüdungserscheinungen auf, denn - sorry - aber Timea’s
Gesang ist mir auf die Dauer doch zu anstrengend. Da hätte man mit dem
Rhythmus und den Harmonien mehr bzw. etwas anderes raus machen können. „Feeling
Good“ hat ein gewisses jazziges Flair (das Piano klingt wie ein
Soundtrack) und Timea singt hier nicht so anstrengend wie in den anderen
Songs. Das ist dann eine Wohltat. Die restlichen Stücke werden dann
wieder in diesem für mich arabisch/orientalischen Gesangsstil
vorgetragen. „2000
Miles” von Arcana Obscura ist ein Album, das sehr stark die
ausdrucksstarke Stimme der Sängerin Timea Göghova in den Vordergrund
stellt. Und genau das ist das Problem für mich an dem Album, denn der
Gesang wirkt über weite Strecken sehr gleichförmig in einem
arabisch/orientalischen Stil. Während die ersten Songs noch gut ins Ohr
gehen, ist der Gesang für mich aber über die komplette Albumlänge zu
anstrengend. Wer sich aber auf diese außergewöhnliche Mischung aus
Elektro, EBM, Pop, Dark Wave, Mittelalter und Worldmusic sowie
arabisch/orientalischem Gesang einlassen kann, dem empfehle ich das Album
auf jeden Fall anzutesten. Stephan Schelle, Mai 2018 |
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