Apogee –
Endurance Of The Obsolete Multiinstrumentalist und Sänger Arne Schäfer, Gründer der deutschen Band Versus X, hat sich seit Versus X 2011 auf Eis gelegt wurde, ab dem Jahr 2012 seinem Soloprojekt Apogee gewidmet. Bisher sind bereits neun Alben von Apogee herausgekommen, bei dem sich Arne Schäfer lediglich von Schlagzeuger Eberhard Graef unterstützen lässt. Das zehnte Album (es ist bereits das Dritte auf dem PPR-Label) mit dem Titel „Endurance Of The Obsolete“ ist am 15.06.2020 bei Progressive Promotion Records erschienen. |
||||
Geboten
wird wieder Prog/NeoProg mit Anleihen an Genesis, Yes, Gentle Giant sowie
durch den Einsatz der Flöte an Jethro Tull. Los geht es mit dem 9:41minütigen
„Interpretations“. Ein flotter Song, der von der Instrumentierung aus
meiner Sicht an einigen Stellen etwas dünn rüberkommt, was den
Gesamteindruck aber nicht schmälert. Stilistisch erinnert der Track auch
an die Veröffentlichungen von Andy Tillison’s Tangent. Vor allem der
Gesang erinnert mich einige Male an Tillison. Durch Doppelung hat Arne
seine Stimme in diesem Song zu einem Satzgesang ausgearbeitet. Vor allem
in den Soli/Instrumentalparts glänzt Arne und die machen wirklich Spaß. Mit
„Waiting For The Dawn“ kommt dann der kürzeste Track an zweiter
Position. Arne spielt hier eine Gitarre die stark an Steve Hackett und
Anthony Phillips zu besten Genesis-Zeiten erinnert. Auch sein Gesang kommt
in diesem Song besser rüber. Der
Titeltrack bringt es dann auf satte zwölf Minuten Spielzeit. Eine
knackige E-Gitarre, sanfte Flächen und druckvolle Drums eröffnen diesen
Longtrack. Sobald die Flöte einsetzt kommt kurzeitig Jethro Tull Flair
auf. Sobald dann der Gesang einsetzt, bewegt sich Apogee wieder im
Fahrwasser von Bands wie Tangent. Der Song ist gut durchstrukturiert und
bietet zahlreiche Soli. Darüber hinaus sorgt Eberhard Graef an den Drums
für den nötigen Druck, geht aber ein ums andere Mal auch sehr
akzentuiert zur Sache. Für mich gehört dieses Stück zu den Highlights
des Albums. Es
folgt der 8:34minütige Track „Spirits Disengage“. Gitarre und Keys,
unterstützt vom Schlagzeug, starten in das Stück. Vor allem die
Gitarrenlicks und das Schlagwerk – unterfüttert von sehr schönen Flächen
– gefallen mir in diesem Stück gut. Im Mittelteil wird es dann gar ein
wenig orchestral mit Sounds die nach Trompete und Oboe/Fagott klingen. Das
passt aber sehr gut ins Gesamtbild. Auch die Bass- und E-Gitarrenmotive
fesseln. Auf
fast 13 Minuten bringt es „The Complex Extensive Way“. Sehr bedächtig
wird in den Song eingeleitet. Nach anderthalb Minuten startet der Track
dann unter anderem mit Retro-Orgel-Sound und druckvollem Schlagzeug.
Genesis-Feeling kommt dann in der zweiten Hälfte des Stückes im
Instrumentalteil auf. Das klingt sowohl Retro, als auch zeitlos und
modern. Arne
hat dann den längsten Track ans Ende des Albums gestellt. „Overruled“
beschließt das Album mit einigen Retro-Klängen die in die 70’er Jahre
entführen. Eine traumhafte Gitarrenpassage, verziert mit Orgelklängen
und Schlagzeugrhythmus, leitet dann in diesen letzten Track ein, der im
weiteren Verlauf rockiger wird. Sehr abwechslungsreich gestaltet sich
dieses Stück, das für mich ebenfalls zu den Highlights des Albums zählt. Arne
Schäfer ist seinem Stil auch auf dem aktuellen Album „Endurance Of The
Obsolete“ treu geblieben. Damit bewegt er sich erneut im Fahrwasser von
Bands der Marke Tangent. Die Songs gestalten sich komplex, behalten aber
immer eine eingängige Melodieführung. Musikalisch kann das Album wieder
voll überzeugen. Stephan Schelle, Juni 2020 |
||||