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Altbau -
Tritiumoxid Dem selbst betitelten 2012’er Album lässt das Bass-Schlagzeug-Instrumental-Duo Altbau im Dezember 2014 den Nachfolger unter dem Titel „Tritiumoxid“ folgen. Die beiden Musiker haben so schöne Pseudonyme wie Boerge (Schlagzeug) und Kalle Hochnebel (Bass & Sounds). Für die Loops ist ein Rock Cyclon RC50 verantwortlich. Bei dem Titelgebenden Tritiumoxid handelt es sich um „überschweres Wasser“. Da passt das Coverbild mit einem Taucher auf dem Meeresgrund sehr gut. |
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Lagen
bei ihrem Debüt die Schwerpunkte noch bei noisig-rockigen und damit auch
erdigen Sounds, so kommen beim neuesten Album noch mehr
psychedelisch-impressionistische Klänge zum Vorschein. Los
geht es mit dem viereinhalbminütigen „Gitter Nord“. Experimentelle
Gitarrenklänge starten in diesen ersten Track, der schnell durch die
Basslinie und den Rhythmus an Fahrt gewinnt. Immer wieder streuen die
beiden aber diese psychedelisch wirkenden Effekte ein, die durchaus
Unterwasseratmo zeigen. Nach wenigen Momenten geht es aber recht rockig
zur Sache und auch einige Krautrockelemente treten zu Tage. Die Melodie überzeugt
voll und ganz in diesem ersten Stück, da die Musik nicht so sperrig wie
auf dem Debüt klingt. Nahtlos
folgt mit „Windschiefer“ der erste Longtrack, der es auf elf Minuten
bringt. Nach atmosphärischem Beginn geht es dann aber wieder sehr
druckvoll und rhythmisch durch Bass und Schlagzeug weiter. Man kann diesen
Titel nicht wirklich beschreiben. Zum einen bietet er hypnotisch
psychedelische Klänge, zum anderen kommen Rock und auch jazzige Elemente
ebenfalls darin vor. Dadurch,
dass die Stücke nahtlos ineinander übergehen, wirkt das Ganze wie eine
Art Konzeptwerk. Ein tickender Rhythmus (einige Schlagzeugpassagen
erinnern mich auch an Pink Floyd & Co.) leitet in das proggige
experimentelle und krautige „Wasserteerung“ ein. Dieser Track ist
nicht ganz einfach zu verdauen, wirkt er doch wie eine Kollage mit einigen
Sprachsamples aus Nachrichten und verstört so ein bisschen. Diesen Track
muss man mehrfach hören, damit er seine Wirkung verströmt und man so
immer mehr Details heraushören kann. Im
folgenden „Golfstromabriss“ verbinden die beiden sowohl Rock und Blues
mit Krautrock der Marke Neu oder La Düsseldorf. Teilweise sind die
Klangwolken der beiden tonnenschwer, was wieder den Bezug zum Albumtitel
herstellt. Bei „Gitter Süd“ wird es dann wieder rockig und melodisch
wie zu Beginn der CD, denn der Melodiebogen vom ersten Stück wird
aufgenommen und fortgeführt, so als wenn beide Stücke zusammengehören
oder Zwillingestücke darstellen. Mit
dem wiederum sehr krautigen, an Michael Rother, Neu und La Düsseldorf
erinnernden Stück „Fisch Auster Tasche“, das es gerade Mal auf 1:39
Minuten bringt, endet die CD dann. Auch
auf dem zweiten Werk, „Tritiumoxid“, gehen Altbau wieder sehr
rhythmisch zu Werke. Hauptbestandteile der Musik sind Bass und Schlagzeug.
Damit zaubern die beiden aus Berlin/Potsdam stammenden Musiker wieder eine
ungewöhnlich, faszinierende Klanglandschaft, die - mit wenigen Ausnahmen
- erst erarbeitet werden will. Es lohnt sich aber in den Klangkosmos von
Altbau einzutauchen. Stephan Schelle, November 2014 |
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