Alphamay – The Mellow Collie
Battersea Electric (2018)
(5 Stücke, 25:51 Minuten Spielzeit)

Nach drei Alben erscheint am 11.05.2018 die EP „The Mellow Collie“ der deutschen Elektropopband Alphamay. Passend zu ihrem fünfjährigen Bestehen bietet die EP fünf neue Stücke. Die Songs sind als Stream und Download erhältlich. Darüber hinaus gibt es jeweils auf 50 Exemplare limitierte Versionen auf CD und MC. Mir lag zur Besprechung die CD-Version vor.


Alphamay, das sind Sänger Henning Hammoor und Cris Frickenschmidt. Sie haben sich in den fünf Jahren ihres Bestehens bereits eine treue Fangemeinde erspielt. Daneben haben sie im Rahmen des 34. Deutschen Rock&Pop Preises 2017 der Deutschen Popstiftung in den beiden Kategorien „Beste Elektropop Band“ und „Beste Gothic-/Wave-Band“ den ersten Platz belegt.

Auf „The Mellow Collie“ nehmen sich Alphamay die Zeit, ihre musikalischen Wurzeln zu studieren und thematisch und stilistisch frei zu agieren. Das Ergebnis ist ein Werk, das die elektronische Avantgarde aufleben lässt und den Hörer zu einem Bad in großen Klangcollagen verführt. So weiß es der Pressetext zu berichten.

Ihrem Stil, gut tanzbare Synthie-Pop-Songs mit düster-sphärischen Klangteppichen und romantischer Melancholie zu verbinden, sind sie aber auch auf der EP treu geblieben.

Xylophon artige Klänge eröffnen den ersten Song „Black Parasite“, der mit pumpenden Beats und der warmen Baritonstimme von Henning dem Song eine leichte Gothic-Note verleiht. Alphamay nehmen den Spirit der 80’er Elektropopbands wie beispielsweise Depeche Mode auf und formen diesen in eine neues Kleid. Dieser erste Song geht schon mal gut ins Ohr.

„Low In Love“ beginnt mit leicht surrealen Sounds, die zunächst an den Soundtrack der „Harry Potter“-Filme erinnert. Doch nach wenigen Momenten kommt dann eine Synthiemelodie auf und flirrende Synthiemuster sowie ein Schlagzeugrhythmus sorgen für den Groove. Henning singt in diesem Stück nicht nur auf Englisch sondern streut auch einige deutsche Passagen ein. In „The Carousel“ wird im Refrain dann nicht von Hennings dunkler Stimme bestimmt, sie klingt hier viel heller. Leider ist aus dem Cover nicht ersichtlich ob er hier selber singt oder gar Cris den Gesang hier übernimmt. Jedenfalls passen diese beiden Stimmlagen sehr gut zusammen und vor allem der Refrain schiebt sich schnell in die Gehörgänge. Die beiden Stücke „Love Must Die“ und „Wintertime“ vervollständigen dann die EP.

Mit „The Mellow Collie“ feiern Alphamay ihr fünfjähriges Bestehen und verkürzen damit auch die Wartezeit zum nächsten Longplayer. Die fünf Songs wandeln wieder gekonnt zwischen den Welten aus Elektropop, Gothic und Wave. Der Fokus liegt dabei immer auf eingängigen Melodien. Ein gelungenes Jubiläumsgeschenk, bei dem sich die Fans der Band sputen sollten um die stark limitierten CD-/MC-Ausgaben zu bekommen.

Stephan Schelle, April 2018

   

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