Ally The Fiddle
- Up Ally The Fiddle ist das Projekt der aus Deutschland stammenden Geigerin Almut „Ally” Storch. Sie hat in ihrer bisherigen Laufbahn in unterschiedlichen Bands gespielt, darunter Schandmaul, ASP und Subway To Sally (zu dieser Band gehört sie immer noch). Ally The Fiddle ist allerdings ihr Projekt, mit dem sie seit 2008 Veröffentlichungen herausbringt. „Up” ist neben einer EP und einer Single das zweite Album, das Ally unter dem Bandnamen Ally The Fiddle am 14.09.2018 auf den Markt bringt. |
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Neben
den oben genannten sind bei der aktuellen Produktion noch als Gastmusiker
Eric Langbecker (Gitarre), Rouven Haliti (Chapman Stick) und Simon
Tumielewicz (Bass). Als weitere Gastmusiker wirken auf „Up” darüber
hinaus am Schlagzeug Marco Minnemann (The Aristocrats, The Mute Gods,
Steven Wilson), am Mikro Sebastian Baur & Alf Ator (Knorkator), am
Cello Benni Cellini (Letzte Instanz), an der Gitarre Jen Majura
(Evanescense), am Kontrabass Felix (Dick Brave And The Backbeats) und
Rockgeiger Jerry Goodman bei einzelnen Stücken mit. Unter
der Bezeichnung Progressive Violin Rock/Metal läuft die Musik der
klassisch ausgebildeten Geigerin Ally und ihrer Band. Ally
Storch erklärt dazu: „Progressiv sein bedeutet für mich, Gedanken zu
spinnen und Musik weiterzuentwickeln. Eigentlich mag ich mich nicht auf
ein Genre festlegen, deshalb hat meine Musik viele Facetten. Neben Prog
und Metal finden sich in ihr auch filmmusikalische Züge sowie Classic-
und neuerdings Jazzrock”. Auf Klänge aus Keyboards oder
Synthesizern verzichtet Ally dabei aber komplett. Wenn
Ally Storch Jazzrock erwähnt, schwingt stets ein Ausrufezeichen mit. Für
ihn hegt sie eine spezielle Vorliebe, die sich auf „Up” vielfach
niederschlägt. Zu ihren Idolen zählt der mit den Fusion-Bands The Flock
und Mahavishnu Orchestra in den 1970’er-Jahren zu Ruhm gelangte
amerikanische Rockgeiger Jerry Goodman. Dass sie den inzwischen 69-jährigen
als Gastmusiker gewinnen konnte, betont Storch mit sichtlicher Freude, zu
hören ist Goodman bei „Try To Stop Me”. Auf
„Up” verbinden Ally The Fiddle diese musikalischen Elemente um etwas gänzlich
Neues zu erschaffen. So schon im Opener „Sisyphos” zu hören, in dem
sie Metal mit leicht jazzigen Elementen zu einem Song zusammenstellt, der
ihre Stimme in den Vordergrund stellt, während die Metalrhythmen und
-riffs, die von ihrer Geige unterstützt werden, einen Kontrapunkt zu den
harmonischen Gesangspassagen setzen. Daneben klingt die Passage, in der
Felix Wiegand zum Contrabass greift sehr jazzig. Durch
atmosphärische Gitarrenlicks wirkt das Instrumental „Aphotic Zone”
zunächst recht proggig um dann nach wenigen Momenten mit härteren Riffs
in Richtung Prog-Metal zu gleiten. Das Arrangement enthält aber auch
wieder einige jazzige Elemente. Die Musik ist daher nicht einfach zu
konsumieren, sondern will erarbeitet werden. Recht
basslastig mit einer Art Reggae- oder Skarhythmus zeigt sich dann der
instrumentale Titel „The Bass Thing”. Sehr filigran sind hier
einzelnen Passagen ausgearbeitet wie zum Beispiel bei den von Ally
gezupften Geigenseiten, die hier eine andere Stimmung erzeugen. In „The
Path” vollführt Ally dann eine Konversation zwischen ihrer Geige und
den Drums von Marco Minnemann. Beide solieren mehrfach und fügen sich
dann doch zu einer spannenden Kombination wieder zusammen. Ein Stück, das
sich sicherlich besonders gut für Liveauftritte eignet. Wesentlich
harmonischer und ruhiger geht es dann im Stück „Tree” weiter, bei dem
die beiden Knorkator-Mitglieder Sebastian Baur & Alf Ator zunächst für
einen sehr atmosphärischen Gesangspart sorgen, der aber im weiteren
Verlauf an Druck gewinnt. Mit einer Geigenpassage wie beim
„Hummelflug” beginnt dann das Stück „Try To Stop Me” in dem sich
Ally und Jerry Goodman auf ihren Streichinstrumenten die Bälle zuspielen
während zwischendurch immer wieder brachiale Metaldruckwellen diesen
Track durchbrechen und schließlich in einen ekstatischen Part zusammenführen.
Das hat auch wieder leicht jazzige Züge. Diese Beispiele zeigen, wie
abwechslungsreich Ally auf dem neuen Album zu Werke geht. „Up”
ist eine außergewöhnliche Scheibe, die Progressive mit Metal und Jazz
verbindet. Dazu spielt die Geige von Ally Storch eine tragende Rolle, die
dem Sound noch eine markante und besondere Note verleiht. Stephan Schelle, September 2018 |
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