Adventure –
Tales Of Belle, Part 1 - Across The Ocean Adventure ist eine norwegische Band in der Besetzung: Kjell Myran: (Gesang), Elen Cath Hopen (Gesang, Piano, Flöten), Terje Flessen (Gitarren), Odd-Roar Bakken (Hammond Orgel, Synthesizers), Terje Craig (Gesang, Bass, Synthesizers) und Alf Helge Lund (Schlagzeug, Percussion). Das Sextett hat den größten Teil des Jahres 2020 und den Anfang des Jahres 2021 neues Material geschrieben und aufgenommen, was zum ersten Teil eines zweiteiligen Konzeptwerkes mit dem Titel „Tales Of Belle“ führte. |
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Auf
der Suche nach Themen, über die man Texte schreiben könnte, schlug ein
Freund der Band vor, über Belle Gunness zu schreiben. Belle Gunness, die
1859 als Brynhild Paulsdatter Størset geboren wurde, wuchs in sehr armen
Verhältnissen in der Gemeinde Selbu bei Trondheim auf. 1881 wanderte sie
in die USA aus, und bevor sie 1908 verschwand, wurde sie zu einer der
schlimmsten Serienmörderinnen, die die Welt je gesehen hat. „Tales
Of Belle, Part 1 - Across The Ocean“ enthält die ersten 11 Songs, die
geschrieben und aufgenommen wurden. Thematisch befasst sich dieses Album
mit Belles Leben in Norwegen, der Auswanderung und die Niederlassung in
Chicago. Musikalisch
erkundet Adventure immer noch die goldene Ära des symphonischen Hard Rock
der 70er Jahre, und mischt dabei proggige und folkige Elemente hinein. Das
wird aber in ein düsteres Klangbild verpackt, passend zum Thema und dem düsteren
Coverbild. Mit
dem fünfminütigen „Hell’s Belle ...“ (der Titel erinnert zwar an
AC/DCs Hit, hat aber damit nichts zu tun), startet das Album recht rockig.
Gitarren, Schlagwerk und Orgelklänge sorgen für ein gewisses
Retro-Feeling und man wähnt sich in den 70’ern. Progressive Rock wird
hier mit melodiösem Hardrock vermischt. Das erinnert an Bands der Marke
Uriah Heep & Co. Dem schließt sich dann das 1:55minütige,
instrumentale „The Journey Begins“ an. Elen Cath Hopen sorgt dann mit
ihrer sanften Stimme in den Songs „Dreams“, „Voices ..“ sowie in
„The Last Goodbye“ für Abwechslung und unterstützt so den
geschichtlichen Kontext. Mit dem instrumentalen „Crossing“ endet dann
das Album. Es
scheint so als ob die Mitglieder von Adventure die Bands der 70’er Jahre
studiert und daraus eine Mixtur mit theatralischem Sound erstellt haben.
Auch wenn die Band nicht wirklich einer 70’er Jahre-Band nacheifert, so
hat man in meiner Altersklasse trotzdem das Gefühl sich sofort
musikalisch zu Hause zu fühlen. Das liegt an der Instrumentierung, der
Melodieführung und der Rhythmusstruktur. In den Stücken bleibt immer
genug Zeit für Soli, die sich den Songs hervorragend anpassen. Man
sollte sich nicht von dem düsteren Cover und der Geschichte über eine
Serienmörderinnen von „Tales Of Belle, Part 1 - Across The Ocean“
abschrecken lassen. Musikalisch ist das Album, das sich im Sound der
70’er Jahre verortet, sehr homogen gestaltet und mit sehr eingängigen
Melodien versehen. Man darf sich bereits auf den zweiten und abschließenden
Teil des Konzeptwerkes freuen. Stephan Schelle, April 2022 |
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