Acid Rain – The Descending Line

Acid Rain – The Descending Line
Eigenvertrieb / www.acid-rain.com.ar (2009)
(10 Stücke, 49:45 Minuten Spielzeit)

Acid Rain ist eine fünfköpfige Band aus Buenos Aires (Argentinien), deren Ursprung bis ins Jahr 2002 zurückreicht. Allerdings dauerte es bis zum Jahr 2007, bis die Band Stücke für ein Debütalbum zusammen hatte. In 2009 war es dann endlich soweit und die Musik erschien auf dem Album „The Descending Line“, das mir hier zur Besprechung vorliegt. Musikalisch bewegen sich die Jungs im Progmetal / Rock-Bereich.


Das aktuelle LineUp besteht aus Sebastian Fernández (Gesang, Backgroundgesang), Fernando Culen (E-Gitarre, akutische und spanische Gitarre), Andrés Bianco (Piano, Keyboards, Backgroundgesang), Ezequiel Giménez (Bass, Backgroundgesang) und Martin Magliano (Schlagzeug, Perkussion).

„The Descending Line“ ist ein Konzeptalbum das in vier Kapitel unterteilt ist, die jeweils drei bzw. zwei Songs enthalten. Die einzelnen Kapitel beginnen jeweils mit einem Instrumentalpart, der in das jeweilige Kapitel einführt. Dabei werden unterschiedlichen Struktur- und Melodiephrasen benutzt, was diese Stücke sehr proggig wirken lässt (man höre beispielsweise die Keyboards im Opener „Doors Of The Mind“). Sowohl Prog, wie auch Metal (hier vor allem das druckvolle Schlagzeug und die Riffs) und Stadionrock (mit Bombast) der ein wenig an Queen & Co. erinnert, finden sich bereits in dem Opener wieder. Schon dieser erste Track nimmt den Hörer für sich ein.

Sebastian hat eine richtige Rockröhre, die dann erstmals in „Chasing Dreams“ zum Einsatz kommt und die den unverkennbaren Metalstil weiter prägt. Sein ausdrucksstarker und teils dreckig wirkender Gesang hat absolutes Profil. Die anderen Jungs haben ebenfalls eine Menge an ihren Instrumenten zu bieten. Ob mit herrliche Keyboardpassagen bei denen auch mal ein Klangmuster wie aus „Jump“ von Van Halen herauszuhören ist, ein druckvolles, teils stakkatoartiges Schlagzeug in bester Metal-Manier oder harte Riffs, die auch mal frickelig ausgelegt sind und mit dem sie sich ins Fahrwasser von Dream Theater & Co begeben, können sie überzeugen. Bei aller Härte die oft aus den Boxen hervorprescht, legen Acid Rain aber immer Wert auf melodische Grundmuster, die oft schnell ins Ohr gehen. Und auch mediterranen bzw. folkloristischen Flair verknüpfen sie in ihren Songs, vor allem dann, wenn die Akustik- bzw. spanische Gitarre zum Einsatz kommt.

Mit „The Descending Line“ zeigen Acid Rain, dass guter Prog-Metal nicht nur aus den Staaten oder Europa kommen muss, sondern auch in Südamerika einen guten Nährboden findet. Highlights des Albums sind für mich in jedem Fall die vier Instrumentals, die es wahrlich in sich haben. Wenn die fünf Jungs diesen Standard halten, dann wird man noch einiges erwarten können. Für meinen Geschmack ein sehr gutes Debüt.

Stephan Schelle, März 2010

   

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