Acelsia – Don’t Go Where I Can’t Follow

Acelsia – Don’t Go Where I Can’t Follow
Quietude Productions (2013)
(11 Stücke, 42:25 Minuten Spielzeit)

Im Januar 2013 veröffentlicht das norwegische Duo Malene Markussen (Gesang, Piano) und Odd Henning Skyllingstad (Gitarren, Bass, Programmierung, Percussion), die als Acelsia firmieren, nach einigen EPs ihr erstes Album unter dem Titel „Don’t Go Where I Can’t Follow“. Unterstützt wurden die beiden bei der Produktion von Bjørn Tore Erlandsen am Schlagzeug und Jørn-Arild Grefsrud an Synthesizer und Bass.


Dass hier hauptsächlich zwei Musiker am Werk sind, hört man der Produktion nicht an, denn die kraftvollen Hardrocknummern mit Metal-Einschlag kommen rüber, als wäre eine eingespielte Band im Studio gewesen.

Elf kraftvolle und hoch melodiöse Songs mit Laufzeiten zwischen 2:31 und 5:06 Minuten Länge haben Acelsia auf ihren Longplayer gepackt. Schon der Opener „Roads“ zeigt die Faszination aus Malene’s markanter, heller Stimme und teils brachialen Gitarrenwänden, die an einigen Stellen aufgezogen werden und deutlich den Metal nach vorn kehren.

Gefühlvoll ist Malene’s Stimme in jedem Song, doch wenn Acelsia ruhig an die Sache gehen, wie zum Beispiel in „Up On The Roof“, dann ist sie besonders eindringlich und schiebt sich förmlich unter die Haut. In diesem Stück gehen sie sehr akzentuiert vor, wenn beispielsweise der Bass seinen Freiraum bekommt und zunächst allein auf den Hörer wirkt, um im nächsten Moment von proggigen Gitarrenparts unterstützt zu werden. Das strahlt eine hohe atmosphärische Dichte aus.

Fast schon Singer/Songwriter-Qualitäten weist das kurze „The Most Important Fight“ auf, das im zweiten Teil wieder durch heftige Gitarrenwände unterbrochen wird. Dieser Song würde sich auch gut als Single machen, dieses Attribut bleibt aber zunächst dem Song „The Mender“ vorbehalten. Dieser Song beginnt mit einem sehr schönen Schlagzeugrhythmus, dem ein sehr eingängiger, rockiger Riff folgt. Der Song hat absolutes Hitpotenzial, da er sehr schnell ins Ohr geht. Mit diesem Stück, das Hardrock und Shoegaze miteinander verknüpft, hält man nach Aussage von Odd Henning Skyllingstad die Quintessenz der Acelsia-Musik in den Händen. Und in der Tat zeigt der Song alle Qualitäten, die in der Musik des norwegischen Power-Duos steckt. Ein klasse Stück mit teils epischem Ausmaß.

Es folgen weitere sehr atmosphärisch dichte Songs, wie zum Beispiel das wunderbare „Haven“ oder das traumhafte „Left Alone“ die einfach nur betörend wirken.

Mit „Don’t Go Where I Can’t Follow“ haben Acelsia ein tolles Debütwerk geschaffen, bei dem ich ihnen gerne weiter folgen werde. Vor allem die Kombination aus harten Riffs, traumhaften Melodien und dem glasklaren, teils engelsgleichen Gesang von Malene fesseln sofort.

Stephan Schelle, Januar 2013

   

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