Above Symmetry - Ripples

Above Symmetry - Ripples
insideout music (2011)
(13 Stücke, 69:24 Minuten Spielzeit)

Anfang 2010 erschien von einer neuen norwegischen Prog-Metal-Band das wirklich gute Album „Ripples“. Die Band nannte sich damals Aspera. Medien weltweit haben das Debüt höchst positiv aufgenommen und über das Jahr 2010 begleitet, wodurch sich die Band nicht nur in ihrem Heimatland eine stetig wachsende Fanbase aufbaute. Unglücklicherweise mussten alle weiteren Pläne mit dem Debütalbum in Europa zu touren und weiter zu promoten temporär auf Eis gelegt werden, da die Band gezwungen war ihren Bandnamen zu ändern.


Am 25.04.2011 erscheint das Album nun unter dem Bandnamen Above Symmetry. Neben einem leicht veränderten  Artwork (der ursprünglich blaue Hintergrund ist jetzt rot) wurden dem Werk drei Bonusstücke sowie ein Video-Clip spendiert. Bei den Bonusstücken handelt es sich um Edite der Songs „Traces Inside“ und „Ripples“ sowie mit „Trails Of Clarity“ um einen komplett neuen Song.

Es ist immer übel, wenn man gerade erste Erfolge feiert und dann den Bandnamen ändern muss, kaum das er bekannt geworden ist. Umso schöner, dass die Jungs nun die Möglichkeit bekommen, das Album unter neuem Namen erneut herauszubringen. Wer das Album schon besitzt muss freilich selber entscheiden, ob er es unter neuem Namen braucht.

Meine Rezension aus dem letzten Jahr findet ihr entweder unter Aspera in der Rubrik CDs oder unter diesem kurzen Hinweis.

Stephan Schelle, Mai 2011

Rezension Aspera – Ripples aus dem Jahr 2010

Viele erfolgreiche Bands starteten ihre Karriere als Freunde, die zusammen Musik machen wollten und eine Schülerband gründeten. Ähnlich verhält sich der Beginn der jungen norwegischen Band Aspera auch, denn die fünf Mitglieder Atle Pettersen (Gesang), Robin Ognedal (Gitarren), Rein T. Blomquist (Bass), Joachim Strøm Ekelund (Schlagzeug) und Nickolas Main Henriksen (Keyboards) kennen sich ebenfalls von der Schulbank, sind alle gerade mal 20 Jahre alt und legen mit „Ripples“ am 25. Januar 2010 ein beeindruckendes Debütalbum hin.

Bemerkenswert ist, dass sie während der Produktion des Albums alle zwischen 18 und 19 Jahren alt waren. Bereits seit 2005 unterwegs, hatten sie zuvor drei EP’s – damals noch als Illusion - in Eigenregie herausgebracht und waren 40 Mal live zu sehen. Somit kann man sagen, dass sie zwar noch recht jung sind, aber ihre Erfahrungen schon gesammelt haben.

„Im Sommer des Jahres 2009 entschlossen sich die Jungs den Bandnamen auf den eigenständigeren und auch besser zur Musik passenden ASPERA zu ändern. ASPERA ist dem Latein entnommen und steht für „Dornen”, „dornig” oder „holpriger Grund”, was die Band als gute Umschreibung für ihren komplexen und farbenfrohen Klang deutete.“

Musikalische Vorbilder der einzelnen Musiker sind sowohl im Prog-Metal, Stadion- und Hard-Rock wie auch im Prog-Rock zu finden. Und diese Mischung hört man aus ihrem Sound auch heraus.

Nach dem gut anderthalbminütigen, recht elektronisch/spacigen „Intro“, das mit Pianoklängen und Sprachsamples angereichert wurde, startet die CD mit dem Titelstück durch. Vom Intro sollte man sich nicht täuschen lassen, denn nach wenigen Momenten, wenn der Titeltrack startet, zeigt die Nadel deutlich in Richtung Prog-Metal. Auch wenn Sänger Atle zeitweise stimmlich an Jon Bon Jovi erinnert, so tut die sanfte Stimmlage der Produktion doch sehr gut und in den kraftvollen Passagen kann sie auch überzeugen.

Harte Gitarrenriffs und treibende Schlagzeugrhythmen treffen hier auf proggig melodische Passagen, die eine gute Kombination darstellen. Zwar kann man Parallelen zu anderen großen Namen herbeiführen (z. B. Pagan’s Mind oder Dream Theater) aber trotz alledem sind die fünf doch so stark unterwegs, dass hier eine richtig gute Band auf dem Weg nach vorne ist, da bin ich mir sicher.

Sehr angenehm ist auch, dass die einzelnen stilistischen Elemente effektvoll miteinander verknüpft wurden, ohne überladen zu wirken. So zum Beispiel in „Do I Dare?“ bei dem die Keyboards zwar im Hintergrund bleiben, aber doch eine wichtige Rolle spielen. Gespickt sind die Songs dann noch mit vertrackten Rhythmen und Solopassagen der einzelnen Musiker, die nicht ins frickelige gehen sondern die ganze Spieltechnik der „jungen Wilden“ aufzeigt. Und natürlich darf auch eine Ballade nicht fehlen und die bekommt der Hörer mit „The Torn“, einem unter die Haut gehenden Track, der im Verlauf aber auch an Druck und Härte zunimmt sowie der Akustiknummer „Reflections“. Letzte wirkt aber – obwohl es keine schlechte Nummer ist - etwas deplaziert und bildet einen Kontrapunkt zu den anderen Songs.

Mit der jungen Band Aspera ist in Zukunft zu rechnen, das zeigt sehr eindrucksvoll ihr Debütalbum „Ripples“, das in keinster Weise mit dem Genesis-Klassiker zu verwechseln ist. Wenn die Norweger so weiter machen, dann gehört ihnen die Zukunft. Das Debüt stellt schon mal ein Ausrufezeichen dar. Freunde des melodischen Prog-Metal sollten hier zugreifen, zumindest aber unbedingt Probehören.

   

CD-Kritiken-Menue