GPS – Window To The Soul
insideout (2006)

GPS ist die Abkürzung für das Satellitenfunknavigationssystem, das aus unserem heutigen Leben kaum mehr wegzudenken ist. Ab August 2006 hat es aber auch noch eine andere Bedeutung und zwar in der Musik. John Payne (Gesang, Bass), Guthrie Govan (Gitarre) und Jay Schellen (Schlagzeug) sollten in der Rockszene keine unbekannten sein, stellen sie doch den Großteil des MelodicRock Quartetts Asia dar. Nachdem Geoff Downes die Urbesetzung von Asia zu Tourzwecken reanimierte, gründeten diese drei kurzerhand eine eigne Band. Für die Tastenarbeit holten sie sich Ryo Okumoto (Spock’s Beard).
 

 
 

„Window To The Soul“ ist das erste Album dieser neuen Formation und das hat es wahrlich in sich. Schon gleich das Titelstück, das die CD eröffnet, bietet Melodie, Power und Solos, die nach mehr schreien. Vor allem die Keyboards von Ryo, die sehr erdig und retro klingen, so als sei eine Hammondorgel (klingt wie Jon Lord bei Deep Purple) oder ein Moog benutzt worden sorgen für so manche Gänsehaut und bereichern nicht nur diesen Track. Auch die knackigen Gitarrenriffs und -soli sowie der dreckige und harte Gesang von John gehen gleich ins Ohr. Und dann kommt das tolle „New Jerusalem“ bei dem die ersten Klänge die Haut anheben um dann Platz für John’s Gesang machen, der sich darunter schiebt, ein sehr melodiöser Song, der sich von Minute zu Minute noch steigert. E-Gitarre und Bass treiben „Heaven Can Wait“ mit seinem unwiderstehlichen Mitsingrefrain nach vorn und bieten zur Mitte hin proggige Soli. Akustikgitarre, Piano und Satzgesang sorgen für eine verträumte Stimmung bei „Written On The Wind“, bei der man ein Feuerzeug anzünden und vor den Boxen schwenken möchte. Und auch bei diesem Stück muss man lauthals den Refrain mitsingen. Und so geht es munter bei den folgenden sechs Songs weiter. Ob wieder verträumt mit einer noch kratzigeren Stimme in „I Believe In Yesterday“, proggig/rockig durch vertrackten Rhythmus und tollen Gitarren in „The Objector“ oder erst balladesk mit einem Wechsel ins sehr rockige im abschließenden „Taken Dreams“, alle Titel weisen eine hohe Qualität auf.

Von diesem Navigationssystem lasse ich mich gern führen und an meiner Seele berühren. Auf „Window To The Soul“ findet der Hörer MelodicRock der besonderen Art. Wer die Musik von Asia mag, der kommt an dieser Scheibe nicht vorbei. Die DebütCD legt schon eine Qualität an den Tag, die dafür sorgen wird, dass ich mich noch sehr oft diesem Navigationssystem leiten lassen werde. Geile Scheibe!!!

Stephan Schelle, Oktober 2006

 
   

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