26 - Solipsissimus

26 - Solipsissimus
Eigenvertrieb / A tec rec (2008)
(10 Stücke, 51:46 Minuten Spielzeit)

Hinter dem kurzen Projektnamen 26 verbirgt sich der Gitarrist und Bassist Andi Kodiwein, der zuvor bei der Band Illegal Aliens in die Saiten griff. Zusammen mit seinem Bandkumpel, dem Schlagzeug Marco Minnemann (H-Blockx, Freaky Fukin Weirdoz) und Sänger Joe Valdarno stellt er das Rocktrio 26 dar, das mit „Solipsissimus“ sein Debüt vorlegt. Andi hat zehn Rocksongs komponiert, die irgendwo in der Schnittmenge von Prog-, Grunge- und Heavy Metal liegen.


Das erste, was beim Einlegen und Starten der CD auffällt, ist, dass Joe’s Gesang doch streckenweise stark an den alten Black Sabbath-Haudegen Ozzy Osbourne erinnert. Darüber hinaus bewegen sich einige Arrangements und Rhythmusparts im Fahrwasser der kanadischen Band Rush.

Die einzelnen Songs, deren Laufzeiten zwischen 0:57 und 5:58 Minuten liegen, sind recht komplex aufgebaut, weisen dabei aber immer noch Songstrukturen auf, die recht gut ins Ohr gehen. Auch nach mehrfachem Hören der CD offenbart das Album immer wieder neue Nuancen, die einem vorher nicht aufgefallen sind.

Sehr gut gefällt mir allerdings das von der Akustikgitarre bestimmte „Ten Minutes Of Truth“, das balladeske Züge aufweist und eine Art Satzgesang zu bieten hat. Das mit 0:57 Minuten kürzeste Stück „The Mountain“ stellt eigentlich eine Einleitung zum folgenden Instrumentalstück „Sliderocks“, das mit flirrenden Gitarrenriffs beginnt und zwischen Prog- und Metal hin- und herschwankt, dar.

Die CD ist sehr gut produziert und kommt mit einem klaren Sound rüber. Allerdings wirkt die doch recht monotone, sich von der Tonlage oft wiederholende Gesangsstimme von Joe Valdarno auf die Dauer auf mich recht ermüdend. Dem stehen die abwechslungsreichen Arrangements und die teils ins Ohr gehenden Melodieparts entgegen.

Wer komplex angelegten Prog-Rock mit Grunge und Heavy Metal-Einschlag mag, der sollte hier unbedingt ein Ohr wagen. Infos zum Album und Musikbeispiele sind unter der URL www.myspace.com/kodiwein zu bekommen.

Stephan Schelle, Juni 2009

   

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