Zeus B. Held – Logic Of Coincidence Ende der 70’er Jahre begann der Keyboarder und Saxophonist Zeus B. Held, der zuvor Mitglied der deutschen Rockband Birth Control war, Solopfade zu beschreiten. Es entstanden einige Soloalben unter seinem Namen. Im Jahr 2011 erschien die CD „Voice Versa“, auf der zahlreiche Stücke aus seinen Soloscheiben sowie den weiteren Bands, in denen er mitwirkte, zusammengefasst wurden. Anscheinend hat diese Veröffentlichung Zeus B. Held solchen Spaß bereitet, das er wieder angefangen hat neues Material zu schreiben und einzuspielen. |
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Thematisch
dreht sich auf dem Album einiges um das Buch „The Dice Man“ von Luke
Rhinehart (Pseudonym des amerikanischen Schriftstellers George Cockcroft),
der auch bei zwei Stücken einen Text spricht. So auch im eröffnenden
„The Glass Bead Dice Man“, das mit klassischen Motiven beginnt (Klavier
und Streicher). Rhythmen die an Peter Gabriel erinnern schließen sich an
und dann ertönt die Stimme von Luke Rhinehart. Die Musik unterstreicht
dabei die gesprochenen Worte. Das
zweite Stück „Being & Time In Todtnauberg“ ist eine Komposition,
die für eine Performance für eine Musiktheaterproduktion („Die Schönen“)
entstanden ist. Der Track der recht leicht daher kommt, basiert auf einer
Melodie von Johann Strauss. Loungeartig mit leichtem jazzigen Hauch zieht
dann der Track „Sho Pen How Air“ durch den Äther. Hier singt dann Zeus
B. Held das erste Mal. Wie bei ihm üblich durch Vocoder verfremdet. Auch
der vierte Track „Who’s Happy Here“ basiert auf einer Melodie von
Johann Srauss („The Bat“) und zeigt Zeus B. Held mit einer einfachen
aber recht fröhlich wirkenden Melodie. Rhythmisch unterkühlt (durch die
Sounds) wirkt dagegen „Stay Epicure“. Und in „Wittgenstein’s
Balaclava“ wird es dann etwas experimentell. Hier baut Zeus B. Held
Stimmungen auf und legt weniger Wert auf Melodien. In dieser Art wechseln
sich die Stücke dann ab. In „Surrender Your Soul“ kommt dann erneut
Luke Rhinehart zu Wort und Zeus’ Musik wirkt wieder wie eine unterstützende
Komponente zu dem Textbeitrag. Herauszuheben
das Stück „+“, das von Steve Schroyder remixt wurde und bei dem Alien
Voices mit ihrem Obertongesang beteiligt sind. Dieser sehr rhythmische Track
ist faszinierend und das heimliche Highlight des Albums. Von dieser Form würde
ich mir gerne mehr wünschen, denn ich glaube dass die beiden Stile von Zeus
B. Held und Steve Schroyder bestens zusammen harmonieren, davon zeugt
jedenfalls dieses Stück. Das letzte Stück „Kant Can Dance“ ist eine
Art Hidden Track, denn erst nach etwa einer Minute Stille kommen recht
experimentelle Klänge zu Gehör. Mit
„Logic Of Coincidence“ hat Zeus B. Held ein abwechslungsreiches Album
veröffentlicht, das nicht so ganz in die traditionelle Elektronikecke
passen will, aber den Freunden dieser Musikrichtung Spaß machen wird. Stephan Schelle, August 2015 |
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