Wolfgang Bock - Mintaka
 

Wolfgang Bock - Mintaka
Mig made in germany music (2023)
(9 Stücke, 40:53 Minuten Spielzeit)

Wolfgang Bock ist ein Elektronikmusiker, der aus dem Umfeld von Klaus Schulze stammt. Im Jahr 1980 veröffentlichte er sein Debütalbum, das den Titel „Cycles“ trug, von der „Berliner Schule“ inspiriert war und von Klaus Schulze selbst produziert wurde. Danach folgten mit „Biscaya Sunset“ und „Mettle Water“ weitere Alben in den 90’er Jahren. Dann verließ Wolfgang Bock Deutschland in Richtung Spanien, zog sich aus der aktiven Elektronikszene zurück und widmete sich seiner Passion, dem Segeln.

 

 


Im Jahr 2022 wurde das Debütwerk vom deutschen Label MIG music wiederveröffentlicht und bekam große Resonanzen in der Fachpresse, was Wolfgang dazu bewog sich noch mal ins Studio zu begeben und nach mehr als 26 Jahren ein neues Album zu produzieren. Das Ergebnis liegt am 27.10.2023 vor und trägt den Titel „Mintaka“.

Auf seinem neuen Album „Mintaka“ schlägt Wolfgang Bock ruhige und relaxte Töne an. Mal tummelt er sich dabei im Umfeld der „Berliner Schule“ oder hat Passagen eingebaut, die nach Vangelis klingen. Auch sehr ambiente Tracks finden sich auf dem Album wieder. Es schön zu sehen und zu hören, was so eine Wiederveröffentlichung eines frühen Albums bei einem Musiker bewirken kann.

Auf der CD, die sich in einem vierseitigen Papersleeve befindet, sind neun Stücke mit Laufzeiten von 3:05 bis 7:24 Minuten Länge enthalten.

Das Album beginnt mit dem 4:53minütigen Stück „T I L D“. Das Stück zeigt sich in der ersten Minute von einer sehr ruhigen und atmosphärischen Seite. Nach gut 1:20 Minuten Spielzeit kommen dann Melodiebögen und ein akzentuierter Rhythmus auf, die den Track nun in höheren, symphonischen Sphären schweben lassen. Das wirkt in einigen Passagen auch sehr erhaben.

Dem folgt das 4:42minütige „The Breath Of Aurelia“. Sanfte Klänge bestimmen diesen Track, die wie ein Sonnenaufgang anmuten oder nach Wetterleuchten klingen. Spacig zeigt sich in der ersten Minute auch das vierminütige „Passing Orion“. Dann kommen Rhythmuselemente und ein Sound auf, der dem von Vangelis nahe kommt. Gepaart mit rhythmischen Elementen machen sie aus ihm einen eingängigen, melodischen Track.

Danach kommt ein leicht rockiges Feeling auf, denn im 3:05minütigen „Gongroad“ sorgt ein Schlagzeugrhythmus für Drive. Dahinein mischt Wolfgang dann Harmonien und leicht orientalische Klangfarben. Das wirkt alles sehr frisch und erinnert auch ein wenig an Manuel Göttsching bzw. Ashra. Im 3:20minütigen „Calling For“ werden dann eher spacige Stimmungsbilder erzeugt, während das 5:16minütige Titelstück dann sanfte, leise Sounds und ab Minute 1:45 dann auch rhythmische Muster (wie aus der Südsee) aufweisen, die verbunden mit einer Soundtrackartigen Melodie dann zum Ende hin an Dynamik gewinnen. Es folgen drei weitere Tracks von denen vor allem das 7:24minütige „Grains Of Tomorrow“ durch seinen monumentalen Sound (klingt auch wieder ein wenig nach Vangelis) glänzt.

Wolfgang Bock hat mit „Mintaka“ ein sehr schönes Spätwerk abgeliefert. Es ist dem deutschen Label MIG zu verdanken, dass er sich noch einmal ins Studio begeben hat um diese sanfte, teils monumentale und Soundtrackartige Musik einzuspielen.

Stephan Schelle, Oktober 2023

 
   

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