WiesenBerg - Neverending WiesenBerg ist das Pseudonym des Musikers Jens-H. Kruhl. Benannt nach dem Mädchennamen seiner Mutter (sie ist klassische Sängerin) bedeutet dieser Name Wohlklang und Erbe des von ihr mitbekommenen musikalischen Erbes zugleich. Der gelernte Cellist und Klavierspieler wuchs im ostwestfälischen Rheda-Wiedenbrück auf und spielte dort in seinen ersten Rockbands. Er selbst schildert seine Musik wie folgt: „Meine instrumentale Musik, die sich zwischen Ambient und Progressive Electronic bewegt (wie ich sie selbst gerne in Anspielung auf meine Vorliebe für Progressive Rock nenne), thematisiert immer wieder die Suche nach innerer und äußerer Freiheit, nach Heimat, Geborgenheit und Trost in einer von Gewalt und Ungerechtigkeit erschütterten Welt.“ |
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Bisher
waren Stücke von ihm nur auf Samplern zu finden oder standen über die
Internetplattform soundcloud zum Download bereit. Bereits zwei Mal trat
WiesenBerg live in der EM-Szene auf (2014 bei der Schallwende-Grillparty im
Grugapark Essen und 2015 beim Schallwende-EM-Breakfast im Kolpinghaus
Wattenscheid-Höntrop). Ende 2015 erschien dann sein Debütalbum. Den
Grundstein für sein Debütalbum, das den Titel „Neverending“ trägt,
legte Kruhl bereits Mitte der 90’er Jahre. In dieser Zeit lernte er den
Maler Fred Fahrenberg kennen, dessen facettenreiche Bilder ihm so gut
gefielen, dass er einige davon vertont hat. Nach gut 20 Jahren hat er die
musikalische Umsetzung dieser Bilder zu Ende gebracht und sie auf der CD
„Neverending“ versammelt. Sowohl das Cover wie auch das zwölfseitige
Booklet zeigen die entsprechenden Bilder von Fred Fahrenberg, die zu den
jeweiligen Kompositionen geführt haben. Drei
der Tracks „Pulse Of Steel“,
„Surfing Siddhartha“ und „The Soul Of The Whale And The Burning
Heart“ wurden Ende der 90 Jahre unter Verwendung von Cubase sowie dem
Kawai K1 und dem Korg T3 eingespielt. Die restlichen Stücke sind in den
letzten zwei Jahren entstanden und wurden quasi live im Studio eingespielt.
Hierbei kamen ausschließlich der Roland Juno-G und das Korg SP-250 Stage
Piano zum Einsatz. Los
geht es aber mit dem elfminütigen Titelstück. Dem Bild auf dem Frontcover
entsprechend, stellt sich dieser erste Track recht melancholisch dar und
verbreitet zunächst ein gewisses Fernweh. Nach einem etwas verhaltenen
Beginn startet der Track dann aber sehr rhythmisch durch. Hier werden
Elemente von Vangelis und Jarre mit technoiden Beats unterlegt. Das mehr als
fünfminütige „Pulse Of Steel“ ist ein sehr rhythmischer Track, den die
unterschiedlichen Rhythmusstrukturen, die auch nach 90’er Jahre klingen,
bestimmen. Dahinein legt Jens einige zaghafte Harmonien und Melodiefolgen
sowie Sounds, die eine Spur an Tangerine Dream erinnern. Das
folgende „Surfing Siddhartha“ ist dann wieder ein sehr melodischer, aber
auch rhythmischer Track. Der Track versprüht einen Hauch Fernost. Soundmäßig
liegt er in einigen Teilen in der Nähe von Andy Pickford. Dann ändern sich
aber Melodieführung und Struktur. Glockenspielartige
Sounds werden in „The Soul Of The Whale And The Burning Heart“ mit denen
von Akustikgitarre vermischt und zu einer sehr eingängigen Melodie
verquickt. Hier ist das Alter nicht wirklich erkennbar. Stilistisch bewegt
sich die Musik – wenn ein Vergleich herhalten soll – zunächst in der Nähe
von Brainwork. Der Sound entwickelt sich dann aber weiter zu einem ganz
eigenen Gebilde, in dem dann auch mal ein leichter TD- und gar Robert
Schroeder-Einschlag aufblitzen. Anhand dieser vielfältigen Stile ist schon
zu erkennen, dass er die Musik, die er in der Sendung Schwingungen
aufgenommen hat, in seine eigenen Werken eingebunden hat. Erwähnenswert
ist auch der Abschlusstitel „She – Wolfs Dream“ bei dem Matzumi den
Gesangspart übernommen hat. Sanfte und teils hymnische Melodien/Harmonien
treffen auf eine verträumte Pianolinie und die wunderbare Stimme von
Matzumi, die teils einen Text spricht und im weiteren Verlauf dann auch in
ihrem typischen Stil zur Musik singt. Neben
den Bildern, die er vertont hat, sind diese auch noch mit Texten aus seiner
und der Feder von Fred Fahrenberg ergänzt worden. „Neverending“ ist ein
schönes Debütalbum des Elektronikmusikers Jens-H. Kruhl, der als
WiesenBerg firmiert. Darauf finden sich die unterschiedlichsten Hommagen an
verschiedene Größen der Szene, die er dann in sein eigenes Format übertragen
hat. Stephan Schelle, Januar 2016 |
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