Venja - Shapeshifter Fast drei Jahre hat es gedauert, bis der belgische Elektronikmusiker Venja, der mit bürgerlichem Namen Johan Geens heißt, einen Nachfolger für sein letztes Album „Mode Zen“ auf den Markt brachte. Passend zu seinem Konzert beim 2016’er E-Day-Festival im niederländischen Oirschot ist das neue Album beim deutschen SynGate-Label als CDR erschienen. Es trägt den Titel „Shapeshifter“. |
|
|||
Schon
das eröffnenden, zehnminütige Titelstück beweist, das Venja es versteht
herrliche Klanggebilde zu bauen, die auf den Hörer entspannend wirken und
ihn in Trance versetzen können. Dabei geht er immer sehr harmonisch vor.
Venja benutzt sich stets wiederholende Harmoniebögen, Rhythmen und
Strukturen. So kann man einfach abtauchen und das Hier und Jetzt hinter sich
lassen. Auch wenn nur wenig Veränderung in der Musik von Venja liegt, so
ist es doch gerade das, was sie so beruhigend macht. Etwas
düster beginnt dagegen das fast zehnminütige „Brainspawn“, dem sich
aber nach wenigen Momenten weite Flächen beruhigend über diese erste
Stimmung legen. Dann kommt ein leicht perkussiver Rhythmus auf, der
ebenfalls für Erhellung sorgt. Nach etwas mehr als zwei Minuten setzt Venja
dem dann noch eine Melodie entgegen und man spürt dabei, wie die Energie
langsam durch den eigenen Körper fließt. Auch dieses Stück hat, trotz des
nach drei Minuten anziehenden Rhythmus, eine sehr beruhigende Wirkung. Etwas
munterer geht es nach einem verhaltenen Beginn im sechsminütigen
„Lifted“ zu. Hier hat Venja eine wunderbare, sanfte Melodie kreiert, die
schnell ins Ohr geht. Dem spendiert er dann auch einen leicht druckvollen
Rhythmus. Das achtminütige „Drifting“ zeigt sich von einer sakralen und
teils spacigen Seite. Es ist bereits 2014 speziell für eine Space Opera
Konzert, das am 28.02.2014 im Cosmodrome in Genk stattfand, geschrieben
worden. „The
Return“ zeigt über neuneinhalb Minuten sehr rhythmische Strukturen, die
von einer wiederum eingängigen Melodie begleitet wird. Damit zeigt Venja
eine Mischung aus Kraftwerk und „Eindhovener Schule“. Das mystische
„Knowhere“ sowie „Shapeshifter Revealed“, das die Klangfarben und
Stimmungen des Titelstückes aufnimmt, beenden dann die CDR. Auf
„Shapeshifter“ hat der belgische Elektronikmusiker Johan Geens aka Venja
Wohlfühlmusik ohne Ecken und Kanten zusammengestellt. Das ist Balsam für
die Seele und zieht einen schnell aus der Realität. Für den ein oder
anderen vielleicht zu lieblich, gefällt mir allerdings diese wohltuende
Musik. Stephan Schelle, April 2016 |
||||