V/A - Satzvey Castle 2005
 

V/A – Satzvey Castle 2005
SynGate (2005)

Nach der CDR „Satzvey Castle 2004“, auf der ein Ausschnitt des 2004’er Festivals vom SynGate-Label veröffentlicht wurde, geht die Reihe mit „Satzvey Castle 2005“ in die zweite Runde. Auf diesem Silberling werden Titel der fünf Konzerte, die am 16.04.2005 stattfanden, plus ein Stück von F.D. Project, aka Frank Dorittke, der wohl zum Schluss noch einen kurzen Auftritt hatte (da war ich nicht mehr da), enthalten.

Wie schon beim Vorgänger sind die Interpreten, die dieses Mal Deep Imagination, Wellenfeld, Erik Seifert, Valleyforge feat. Maxxess & Stockman sowie Realtime heißen, in der Reihenfolge ihres Auftritts auf der CDR zu hören. Auch bei dieser Produktion wurden Applaus und gelegentliche Nebengeräusche mit aufgenommen, so dass der Livecharakter erhalten bleibt.
 

 

 

Deep Imagination ist mit den Stücken „Colourscape“ und „Mountainscape“, die vom Album „Scapes“ stammen, vertreten. Beide Stücke sind sehr atmosphärisch und ruhig. Damit bilden sie einen Kontrast zu den restlichen recht rhythmischen Tracks. Bei „Colourscapes“ ist auch Stephan Höllering am elektronischen Saxophon zu hören. Neben Thorsten Sudler-Mainz, dem Kopf des Projektes, ist auch noch Thorsten Rentsch mit von der Partie. Die drei sind übrigens auch als Art Of Infinity bekannt.

Das Duo Wellenfeld (Andreas Braun und Detlef Dominiczak) ist mit drei sehr rhythmischen Stücken, die alle von ihrer zweiten CD „Fusion“ stammen, vertreten. „Genesis“ startet in einer Art Kraftwerk-Rhythmus, der den Track wie eine Dampflok unentwegt nach vorn treibt. Es folgt das durch Pianolinie á la Robert Miles gekennzeichnete „Matrix“ gefolgt von der Midtemponummer „Hal“.

Erik Seifert, der bereits anderthalb Monate zuvor einen ersten Liveauftritt hatte, stand als dritter Act auf dem Programm. Als Tonmeister beim Fernsehen hat er täglich mit Klängen zu tun, da ist es nicht verwunderlich, dass er einige Soundeffekte, wie das Gespräch am Anfang von „Re-Entry“ in seine Stücke einwebt. Das macht seine Stücke zu kleinen Geschichten. Als zweiter Titel ist „Species“ auf der CDR enthalten. Bei den beiden Stücken recken sich meine Haarspitzen aufgrund dieses geilen Sounds wieder alle nach oben. Sie treiben bei mir die Sehnsucht förmlich voran, in die Weiten des Alls zu entschweben.

Da der Auftritt ein Jahr zuvor schon sehr erfolgreich war, absolvierte Thomas Bechholds aka Valleyforge auch diese Mal einen Gig. Zur Seite standen Thomas bei dem Auftritt Maxxess an der Gitarre, Godfried Stockman an Keyboards und Rolf Becker am elektronischen Schlagzeug. Mit „Lord Is A Trademark“ und „The Last Drug“ präsentierten sie zwei neue Tracks im Stile der CD „Parking Lot …“. Die Stücke stellen erste Soundideen für den neuen Film von Stefan Kluge („Route 66“) dar. Speziell das abwechslungsreiche „The Last Drug“ hat etwas von einer kurzen Erzählung.

Das Duo Realtime (Thomas Bock und Norbert Hensellek) war der nächste Act. Sie sind auf der CD mit den beiden Stücken „Chandra“ und „Step Into The Future“ präsent. Schnelle Sequenzerrhythmen gepaart mit Melodielinien, dass ist das Markenzeichen des ersten Stückes, bei dem es abgeht, als wenn hier ein Wettrennen stattfinden würde. Track zwei ist gemächlicher. Neben den beiden Musikern wirkt noch Frank Dorittke an der E-Gitarre als Gastmusiker mit. Musikalisch erinnert er mich ein wenig an Schiller.

Den Abschluss bietet das Stück „Memorys Two“ von F.D. Project aka Frank Dorittke. Während die Synthiesounds aus dem Rechner stammen, spielt Frank die Gitarre live im Stile eines Mike Oldfields dazu ein. Ein gelungener Ausklang, wie ich finde.

Auch mit dieser CDR ist SynGate eine rundum gelungene Produktion gelungen, die denen, die da waren die Erinnerungen wiederbringen und denjenigen Appetit macht, die nicht da sein konnten.

Stephan Schelle, Februar 2006

 
   

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