Uwe Reckzeh - Altitude 30000
 

Uwe Reckzeh – Altitude 30000
SynGate (2007)
(6 Titel, 64:06 Minuten Spielzeit )

Gerade rechtzeitig zu seinem Auftritt auf Burg Satzvey am 21.04.2007 erschien das mittlerweile dritte Album von Uwe Reckzeh unter dem Titel „Altitude 30000“.

Thematisch begibt sich Uwe auf seinem neuen Album auf eine Höhe von 30.000 Meilen über Normalnull. So tragen die Stücke seiner CD dann auch Titel, die mit dieser Höhe zu tun haben wie zum Beispiel „GEOS 12“, das nach einem Wettersatelliten benannt ist, der in erster Linie vor Stürmen warnen soll oder „Tropical Cyclone“, „Category 5“ und „List III – Katia“, deren Titel auf Wirbelstürme hinweisen.

 

 

 

Ganz so stürmisch geht es dann aber bei der Musik von Uwe nicht zu, vielmehr hat er sehr melodische Tracks, die an Tangerine Dream erinnern in seinem Programm. Gleich der neunminütige Opener „Altitude 30000“ klingt nach Tangerine Dream der 80’er. Doch wie schon auf den Vorgängeralben ahmt er die Vorbilder nicht nach, sondern würzt sie mit eigenen Zutaten. In diesem Operner fliegt man förmlich durch die wohlklingenden Harmonielinien in hohen Sphären, ganz so wie es der Titel verspricht. Mit seinen über 14 Minuten ist der Titel „GEOS 12“ auch gleich der längste des Albums. Ähnlich wie der Opener schweben wir hier in luftigen Höhen, dieses Mal wirkt das Ganze aber etwas anmutiger. Ich kann mir gut dabei vorstellen, wie ich aus dem Fenster einer Raumstation auf einen Satelliten, der seine Bahnen über unseren Trabanten zieht, blicke. Im Verlauf des Tracks drückt Uwe dann auch noch den Gashebel etwas durch, denn das Stück entwickelt sich vom sanften Schweben zu einem rhythmischen Sequenzertrack, um zum Ende wieder sanft dahinzuschweben.

„Tropical Cyclone“ fällt zunächst durch seinen Rhythmus, der mich an die Rhythmusbox einer alten Orgel erinnert, etwas aus dem Rahmen. Doch auch wenn die verwendeten Sounds erst etwas altbacken klingen, hat dieser Track mit seiner einfachen, aber eingängigen Melodie doch etwas, das fesselt. Bei „Category 5“ kann ich mir zwar vorstellen, wie sich zur Musik die Luftwirbel eines Sturmes langsam über die Erdoberfläche schieben, aber der Titel kann mich nicht ganz überzeugen, da er doch einige Längen aufweist. Für mich fehlt hier das gewisse Etwas.

Das folgende „Landfall“ (ein Track der auch schon im April auf Burg Satzvey bei seinem Konzert gut ankam), das sich langsam entwickelt, zieht seinen Reiz vor allem durch die Sequenzer und die herrlichen Harmonien, die Uwe darüber legt. Da schwebe ich gerne wieder - trotz meiner Höhenangst - durch den Orbit. „List III – Katia“ ist dann der letzte Track des Albums. Auch dieser Track kann mit seiner Melodielinie überzeugen.

Qualitativ reicht die dritte CD von Uwe fast an die Vorgänger an. Aufgrund einiger Längen eben nur fast. Trotzdem ist Uwe wieder eine gute CD gelungen, die den Freunden melodiöser Sequenzer orientierter Elektronikmusik ans Herz gelegt werden kann.

Stephan Schelle, Juli 2007

 
   

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