The Shaolin Elements – Same
 

The Shaolin Elements – Same
Echozone / Bob Media (2012)
(23 Stücke, 77:57 Minuten Spielzeit)

Wer kennt sie nicht aus Filmen und Livedarbietungen, die sagenumwobenen Shaolin-Mönche? Sie haben beeindruckende Martial Arts-Fertigkeiten entwickelt, bei denen vor allem der geistige Wille bzw. die absolute Konzentration für ihre Performance wichtig ist. Hoch gefährliche Kunststücke, bei denen ein normaler Mensch lebensgefährliche Verletzungen davon tragen würde, gehören zu ihrem Repertoire. Im Oktober 2012 erscheint nun eine Art Soundtrack für ihre Shows unter dem Titel „The Shaolin Elements“.

 


Als mich die Promotion-CD erreichte, war ich doch sehr skeptisch, stellte ich mir bei dem Thema doch sofort traditionelle chinesische Klänge vor. Nach den ersten Momenten stellte sich bei mir aber ein sehr angenehmes Gefühl ein, denn die einzelnen Stücke klingen recht elektronisch und symphonisch. Sie sind Soundtrackartig angelegt und wirken trotz der kurzen Laufzeiten von 1:34 bis 4:42 Minuten Länge alles andere als Collagen oder Soundschnippsel.

Schon der Opener „Hero Theme“ hat etwas Mystisches und sehr Melodisches an sich. Der Track geht gut ins Ohr. Ich könnte mir dieses Stück auch gut als Soundtrack für einen monumentalen Spielfilm vorstellen. Die Elemente Erde, Luft, Feuer und Wasser werden auf diesem Album natürlich auch thematisiert. Gleich das zweite Stück „Earth“ befasst sich mit einem dieser Elemente. Auch dieser Track ist recht symphonisch, hat aber auch einige Breaks und rhythmische Passagen zu bieten. Insgesamt ist er nicht ganz so harmonisch wie der Opener angelegt, was wahrscheinlich daran liegt, dass er zu einer Performance der Shaolin-Mönche komponiert wurde. Das sollen nur zwei Beispiele für die Musik auf dem Album sein.

In einzelnen Stücken ist herauszuhören, dass sie für eine Aufführung gemacht wurden. Das schmälert den Gesamteindruck aber keineswegs. Andere Stücke sind sehr homogen angelegt und außerordentlich melodisch wie zum Beispiel „Chi Gung I“. Immer kommt auch eine Spur asiatisches Flair mit durch, allerdings ist dies nicht so dominant, wie ich es zunächst vermutete. Die Musik wirkt so auch für sich allein und könnte auch gut für andere Zwecke genutzt werden.

„The Shaolin Elements“ ist eine CD, auf der sich symphonische, elektronische und Naturklänge die Hand geben und eine sehr melodische, manchmal auch rhythmische Kollaboration eingehen. Mir gefällt die Scheibe recht gut, da sie zwar asiatische Sounds aufweist, diese aber nicht so stark in den Vordergrund stellt. Vielmehr klingt die CD wie ein melodischer Soundtrack, der auch ohne visuelle Unterstützung funktioniert.

Stephan Schelle, Oktober 2012

 
   

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