The Pels Syndicate – Cinematic Blue
 

The Pels Syndicate – Cinematic Blue
A.D. Music (2010)
(14 Stücke, 50:29 Minuten Spielzeit)

The Pels Syndicate ist für mich ein neuer Name in der Elektronikszene. Hinter diesem Pseudonym verbirgt sich der britische Musiker Frank Pels. Sein Album Cinematic Blue“ ist bereits im Jahr 2010 erschienen, ich hab es aber erst jetzt, beim diesjährigen E-Live in die Hände bekommen. 14 Stücke mit Laufzeiten zwischen 2:53 und 5:05 Minuten Spielzeit sind auf dem Silberling enthalten, der bei A.D. Music, dem Label von David Wright, herausgekommen ist.

 


Gleich im Opener „Searchlight“ weht dem Hörer ein frischer Wind um die Ohren, denn der Sound ist irgendwie neuartig. Nicht das es jetzt bahnbrechend Neues zu hören gibt, aber die Art, wie Frank hier seine Klänge aufbaut, das hat etwas Frisches. „Searchlight“ bohrt sich mit einer unglaublichen Leichtigkeit in die Gehörgänge.

Und mit diesem Glasklaren Sound geht es dann auch flugs im nächsten Stück „Tesla Baby“, das sehr rhythmisch daher kommt, weiter. Diesem dominanten Rhythmus werden Basssounds im Hintergrund spendiert und herrliche Flächen schweben darüber, ergänzt um einige Pianotupfer. Das klingt alles so locker und leicht, ohne in seichte Gewässer abzudriften.

Wie ein klassisches Stück, das bei einer Klavierstunde gespielt wird, klingt der Einstieg von „Eclectic Electric“. Sobald dann aber die Flächen auftauchen und der Rhythmus angezogen wird, ist es mit der Klavierstunde vorbei. Shuffle-mäßig, wie in einem Zug, der von einer Dampflok angetrieben wird, fährt das Stück dahin.

„Tribal Civilisation“ bietet tribalartige Perkussion, die recht ethnisch klingen. Das ist ein richtig perkussiver Track, dem aber eine Melodielinie gegönnt wurde. Ein sehr schönes Stück. Flirrende Synthies und einen fast funkigen Rhythmus gibt es dann bei „Yellow In 64“.

„Hardcore Vision“ hat einige schöne Stereoeffekte zu bieten. Und auch der fette Sounds kommt richtig gut, am besten hört man das über eine voll aufgedrehte Anlage (die Nachbarn werden sich freuen). Alle weiteren Stücke halten diesen Standard, ohne dass ein Stück abfällt. „End Games“ kommt mit unglaublich fetten Sounds und hat etwas von Soundtrack, wie viele andere Stücke auch. Mit dem Wort Cinematic im Titel liegt Frank da gar nicht so falsch, denn man hat das Gefühl des Breitwandkinos bei dieser Musik.

Ob „Cinematic Blue“ das Debüt von Frank Pels aka The Pels Syndicate ist, kann ich nicht sagen, zumindest aber haben wir es hier mit einer sehr rhythmischen und frischen Scheibe aus dem Bereich der Elektronikmusik zu tun. Die Sounds kommen Glasklar und dynamisch aus den Boxen und die Harmonien können sich wirklich hören lassen. Ein gelungenes Debüt, auf dessen Nachfolge man gespannt sein kann.

Stephan Schelle, Oktober 2011

 
   

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