Thaneco & DASK –
Ships In The Sky Thaneco & DASK, das sind der griechische Komponist und Klavierlehrer Thanasis Oikonomopoulos und der britische Elektronik-Tontechniker David Marsh, die als Duo bereits drei Alben veröffentlichten. Das vierte gemeinsame Album ist im Herbst 2023 erschienen und trägt den Titel „Ships In The Sky“. Was hier als erstes auffällt ist das Science Fiction-Cover, das Raumschiffe über einer Großstadt zeigt. Davor steht eine junge Frau. Und auch die weiteren Bilder im vierseitigen Booklet sowie der Jewelcase-Rückseite sind sehr ansprechend gestaltet. |
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Das Album beginnt mit
dem 8:20minütigen „Tirana Incident“. Soundtrack mäßig, mit hohem
Spannungsbogen beginnt dieser Opener mit Flächen auf denen sanfte Harmonien
gelegt sind. Dahinein legen die Beiden zunächst Synthesizer-Tupfer, die
Spannung erzeugen. Danach folgen einige sehr schöne Harmonien bzw. eine
Melodielinie wie bei einen Trancestück. Nach wenigen Momenten setzt dann
ein herrlich stampfender Beat ein. Das klingt voluminös und spannend.
Weitere Momente später kommt noch eine weitere Synthstimme auf. Es
entwickelt sich ein klasse Track, der an Fahrt gewinnt. Das ist ein sehr
guter Einstieg in das Album für alle, die melodische, rhythmische
Elektronikmusik mögen. Danach folgt das 8:11minütige
„Angel Hair“. Das Stück besticht durch herrliche Flächensounds.
Hinzukommen einige Synthchöre, die eine leicht sakrale Stimmung
hervorrufen. Nach etwas mehr als einer Minute kommt dann ein
Sequenzerrhythmus auf, der perlend voranschreitet. Basslastige
Synthesizer-Tupfer werden eingestreut und nach ca. zwei Minuten kommen
wieder ein stampfendes Rhythmusmuster und eine Melodielinie hinzu. Das
klingt einfach nur gut und fesselnd. Ich kann mir das auch sehr gut als
Soundtrack vorstellen, da hier der Spannungsbogen hoch gehalten wird. Mit 11:15 Minuten
Spielzeit ist „The Ariel School Incident“ der längste Track des Albums.
Hier kommen Klänge auf mit denen ich sofort Bilder mit Raumschiffen
assoziiere. Filme wie „Unheimliche Begegnung der 3. Art“ manifestieren
sich vor meinem inneren Auge. Der Track beginnt zunächst noch recht
verhalten und hymnisch. Dann kommen Geräusche auf, die im Stereoeffekt aus
den Boxen kommen und eine mystische Stimmung verbreitet sich. Nach etwas
mehr als drei Minuten kommen dann Harmonien auf die mich an Kraftwerk bzw.
britische Vertreter der Elektronikmusik erinnern, ohne diese aber zu
kopieren. Dann setzt nach vier Minuten wieder ein treibender Beat ein. Das
Duo entwickelt das Stück immer weiter durch weitere Sounds und
Melodielinien. Das ist einfach klasse gemacht. Ruhig, aber mysteriös
starten die beiden dann in den 6:15minütigen Track „Lubbock Lights“.
Auch hier kommen mir Bilder von z. B. „Unheimliche Begegnung der 3. Art“
in den Sinn. Nach etwa drei Minuten kommen hymnische Sounds auf, die mich
auch an Vangelis denken lassen. Ab Minute fünf wird dann der Hauptpart von
einer Pianostimme übernommen, die mit Synthesizerklängen verziert ist. Der nächste 9:44minütige Longtrack heißt „The Abduction Of Betty
& Barney“. Er
beginnt mit einem hallenden Sprachsample einer weiblichen Stimme. Dann
setzen nach wenigen Momenten Synthesizerklänge ein die wieder diesen
Science Fiction-/UFO-Film-Touch besitzen. Da sind dann auch einige etwas düstere
Klänge auszumachen. Dann folgen einige recht futuristisch wirkende
Klangskulpturen aus denen sich nach gut drei Minuten ein rhythmischer Part
entwickelt, der von einem Sequenzer dominiert wird. Darauf werden dann
herrliche Harmonien gelegt, was wieder einen hohen Spannungsbogen ergibt. Später
kommen noch flirrende Sounds und Chöre hinzu. „Phoenix 97“ nennt
sich der nächste 8:04minütige Track. Leicht anschwellende Sounds und
mysteriöse Flächen eröffnen dieses Stück. Die ersten Harmonien, die sich
darauf setzen, wirken noch recht futuristisch. Insgesamt wirkt das in den
ersten Minuten recht überfrachtet und bekommt erst nach etwas mehr als vier
Minuten einen ruhigeren Part, der dann wieder mit sehr schönen
Rhythmusmustern ausgestattet ist. Jetzt entfaltet sich das Stück erst so
richtig, bekommt immer mehr Drive und wird auch melodiöser. „Miracle Of The Sun“
ist der zweite Track der mit 10:07 Minuten Spielzeit die Zehn-Minuten-Marke
knackt. Auch dieser Track beginnt zunächst ruhig und mysteriös, bekommt
aber schon nach etwas mehr als einer Minute einen Rhythmus verpasst, der nun
auch aus der Drummachine kommt. Das kommt jetzt etwas rockiger als die
anderen Tracks rüber und hat auch einen leichten John Carpenter-Touch. Nach
gut vier Minuten ändert sich das Bild dann und es kommt eine Spur Klaus
Schulze hinzu, was die Klangfarbe einiger Sounds betrifft. Dann kommen aber
weitere Klänge auf, die das Ganze sehr eigenständig machen. Das 8:46minütige
Titelstück „Ships In The Sky“ beendet dann das Album. Leicht klackernde
Klänge und eingeschobene düster wirkende Sounds starten in den
Abschusstrack. Der Track wandelt zwischen recht hymnischen, mysteriösen und
voluminösen, rhythmischen Parts, was wiederum wie ein Soundtrack wirkt.
Nach ca. vier Minuten schält sich dann eine eingängige Melodie heraus. Mit „Ships In The
Sky“ ist dem Elektronikduo Thaneco & DASK ein sehr gutes Science
Fiction-Album gelungen, bei dem man sich oft Bilder von unbekannten
Flugobjekten vorstellen kann. Das wirkt insgesamt wie ein Soundtrack und
fesselt von Beginn an. Stephan Schelle, Februar 2024 |
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