Syntonic Waves Vol. 9
 

Sampler - Syntonic Waves Vol. 9
14 / 73:12 Spheric Music (2004)

Der vom Spheric Music-Label des Essener Musikers Lambert Ringlage herausgebrachte Sampler „Syntonic Waves“ geht jetzt schon in seine neunte Auflage. Auf dieser Sampler-Reihe gibt Lambert vorwiegend jungen, unbekannten Musikern aus dem Elektronikbereich die Gelegenheit ihre Musik einem größeren Publikum zu präsentieren. Auf früheren Ausgaben waren auch schon Musiker wie Rüdiger Gleisberg, Mario Schönwälder, A. Artemiev und Rainer Lorenz vertreten.

Auf dieser neunten Ausgabe befinden sich 14 Stücke mit Spielzeiten zwischen 3:24 und 8:52 Minuten, die von unterschiedlichen Musikern/Gruppen stammen. So unterschiedlich wie die Namen, so unterschiedlich sind auch die einzelnen Stücke.

Die CD beginnt mit „Strange Heart“ von Skylander. Ein sehr rhythmischer fast schon tanzbarer Titel. Startle b bietet auf „Hold Your Head High“ einen Titel der zwar rein elektronisch gemacht ist, aber nach Rockmusik der 70’er klingt, klasse gemacht.
 

  

 

Zum „Nachdenken“ will Miroslaw Mirocha mit seinem sehr melodischen Beitrag anregen. Ein netter Song, wie ich finde. Das Duo Joh & Marvin bietet mit „Bedrock“ einen ambien-/trancetartigen Track. Christian Zander wiederum ist vom Elektropop der 80’er und von Kraftwerk inspiriert und vermischt diese Einflüsse mit Ambient-, Techno- oder Houseelementen, das kann man seinem Titel „Sinusrhythmus v1.0“ deutlich anhören.

Descon-Mission liefert mit „Memories“ einen Vertreter der traditionellen elektronischen Musik ab. Leider klingt der Titel auch etwas belanglos, da für mich zu wenig passiert. Alien VS wird mit „Watching TV“ als nächstes ins Rennen geschickt. Da zirpt es zwar an allen Ecken und Kanten, aber irgendwie will der Funke nicht recht rüber springen.

Das Duo Reuter/Nies steuert den Titel „Follow Me“ bei, der mit analogen Geräten aufgenommen wurde. Hier kommt auch gleich das 70’er Flair auf. Liebhaber der „Berliner Schule“ kommen mit diesem Stück auf ihre Kosten. Mit „Le Rêve Numerique 22“ stellt sich das Duo Hajo Liese & Till Kopper vor. Auch dieser Track präsentiert dem Hörer „Berliner Schule“ im Stile von Tangerine Dream der 70’er.

Mit „Trance Move“ präsentiert der Herausgeber der CD, Lambert, ein eigenes Werk. Der Track weist sehr schöne Sequenzerloops auf und Lambert spielt dazu eine nostalgisch angehauchte Synthiemelodie. Das klingt nicht nach „Berliner Schule“, sondern hat seinen ganz eigenen Reiz. Bay lässt die Sequenzer bei seinem Stück „Desert“ anfangs und zwischendurch so richtig flirren. Ansonsten bietet er weite Flächen mit Harmonien die Assoziationen zu einer großflächigen Landschaft zulässt. Insgesamt ein sehr ruhiger Titel, ganz nach meinem Geschmack.

Nach diesem ruhigen Track geht es bei „City Night“ von Dayflight in die Richtung Drum ’n Bass. Man stelle sich eine Autofahrt durch eine nächtliche Großstadt vor. Traumklang präsentieren ihr „Kleiner Tiergarten“. Von einem stampfenden Rhythmus begleitet ertönen hier helle Sequenzerloops und eine Synthiemelodie. „Berliner Schule“ in modernem Outfit, der hypnotische Wirkung zeigt. Ralf Weiden beendet schließlich mit seinem „Die Plage“ den sehr abwechslungsreichen Sampler. Der Sound hat sakrale sowie orchestrale Strukturen. Für mich wieder eine Art melodischer, hymnenhafter Soundtrack.

Insgesamt ist dieser Sampler zu empfehlen, da er sehr unterschiedliche Stile der elektronischen Musik anspricht und den jungen Talenten eine Plattform bietet.

Stephan Schelle, Oktober 2004

 
   

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