Stephan Whitlan & Ron Boots – Seven Days Der Ire Stephan Whitlan (Solokünstler und eine Hälfte von Narcosis) und der niederländische Elektronikmusiker Ron Boots (u. a. Labelinhaber von Groove Unlimited) sind in 2016 eine Kollaboration eingegangen und haben mit „Seven Days“, das im April 2017 auf den Markt kam, ihr erstes gemeinsames Album veröffentlicht. Whitlan, der von Beruf Kirchenorganist ist und Ron Boots, der den Stil der „Eindhovener Schule“ kreiert hat, ergänzen sich auf dem Album in bester Manier. Beide sind zusammen bei der Groove New Years-Party in Oirschot am 14.1.2017 aufgetreten. |
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Eröffnet
wird gleich mit dem 20minütigen Longtrack „In Traffic“. Sanfte Gongschläge
und zischende Synthiesounds starten in dieses Stück. Dann kommen Mellotron
artige Sounds auf, die den Hörer mit wohligen Klängen umschmeicheln.
Darauf setzen die beiden harmonische Klangtupfer und Klangfolgen und es
entwickelt sich ein Stück, das in die musikalische Richtung von Ron Boots
weist. Nach drei Minuten bauen sie unwiderstehliche rhythmische Melodiebögen
ein und lassen den Track durch immer mehr Klangmuster und Klangfarben
erstrahlen. Nach gut acht Minuten sorgt dann ein Schlagzeugrhythmus für
mehr Drive. Da sich die beiden im Inlay bei Harold van der Heijden bedanken
und das Schlagwerk sehr organisch wirkt, gehe ich davon aus, dass er dem Stück
diese Dynamik verpasst hat, was diesem sehr gut zu Gesicht steht. Ein klasse
Track. Als
zweites ist dann das fast neunminütuge „Morning Flight“ an der Reihe.
Hier kommen zunächst geschichtete Rhythmusmuster aus dem Synthie auf, die
mit Flächen unterlegt werden. Dann setzt nach einigen Momenten eine
Melodielinie ein und führt in einen betörenden Part, in dem Sound und
Melodie an John Dyson erinnern. Damit liegt dieser Track in der Nähe von
Whitlan’s 2009’er Soloalbum „Triangulation“. Auch dieses Stück wird
durch akzentuierte Schlagzeugarbeit unterstrichen. 9:33
Minuten ist „Walking Marley“ lang, das mit Rumbarhythmen aus dem
Drumcomputer beginnt und dann mit Harmonien, Synthieeffekten und Flächen
ergänzt wird. Dieser Track mit seiner simplen Harmoniefolge kommt für
meinen Geschmack etwas überladen daher, hier wäre weniger mehr gewesen.
Rauschende Synthies sind dann in „Last Day“ zu hören. Dazu gibt es dann
recht melancholisch angelegte Harmonien, so dass der Track eine gewisse
trostlose Ausstrahlung aufweist, was bei dem Titel wohl auch genau so
gemeint ist. Den
Abschluss bildet dann das fast 18minütige „Slab“. In den ersten
anderthalb Minuten beherrschen rauschende, mystische Synthieklänge das
Bild. Dann kommen rhythmische Klangmuster auf und sorgen für einen hell
leuchtenden Track, bei dem sehr schöne Harmonien und Melodien eingewoben
werden. Das Schlagwerk wird hier ebenfalls wie schon in den vorangegangenen
Stücken sehr passend eingebunden. Das ist wieder so ein Track wie man ihn
auch von Ron Boots & Friends her kennt. Mit
„Seven Days“ haben Stephan Whitlan und Ron Boots ein Album eingespielt,
das die Musik der beiden in bester Form kombiniert. Bis auf „Walking
Marley“ und „Last Day“, die für meinen Geschmack abfallen, haben die
beiden wirklich klasse Tracks eingespielt. Ein Tipp für die Freunde der
Musik der beiden. Stephan Schelle, Mai 2017 |
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