Stefan Erbe – Speed Of Life
 

Stefan Erbe – Speed Of Life
Eigenvertrieb www.erbemusic.de (2008)
(12 Stücke, 54:26 Minuten Spielzeit)

„Speed Of Life“ ist mittlerweile die zwölfte CD des Hagener Elektronikers Stefan Erbe. Ganz im Stile seiner rhythmischen Elektronikmusik, die damit einen Einschlag von Electronica und Trance hat und oft tanzbar ist, präsentiert er auch die Musik auf dem aktuellen Album. Auf das zwölfte Album hat er dann auch gleich ein Dutzend Tracks platziert.

Mit dem Titelstück beginnt er das Album mit einem Beat, der einen Hauch von Kraftwerk atmet. Allerdings klingen Melodie und die weiteren Sounds sehr modern. Schon bei diesem ersten Stück kann ich meine Gliedmaße kaum ruhig halten. Stefan schafft es mit den ersten Tönen, den Hörer unweigerlich zur Bewegung zu animieren.

 

 


Nahtlos schließt sich „A Train Of Thoughts“ an den Opener an. Allerdings wird hier zunächst ein gemäßigter Rhythmus angeschlagen. Stefan umschmeichelt das Ohr des Hörers dabei mit einer wunderbaren Melodie. Es dauert aber nicht lange, bis sich ein Rhythmus dazu gesellt, denn ohne ihn geht es bei Stefan Erbe kaum. Und genau das macht seine Musik zu etwas Besonderem.

Mit dem elektronisch verfremdeten Satz „Power Level Is One Hundred Percent“ empfängt uns das Stück „One Hundred Percent“. Das wird auch nicht das letzte Mal sein, das Stimme bzw. Gesangselemente in den Stücken zu hören sind. Dann kommt eine Synthiemelodie hinzu, die mich fast an Synthiepop erinnert. Bei diesem Track kommt mir auch gleich wieder Kraftwerk in den Sinn, dieses Mal „Computerliebe“. Obwohl Stefan’s Stück nicht viel mit dem Kraftwerk-Stück gemein hat, verbreitet es doch dessen Spirit. Bei dem stampfenden Beat möchte ich gleich auf die Tanzfläche stürmen.

„Anybody Out There?“ ist Lounge-Musik, die für einen Ruhepunkt im Album sorgt. Doch bei „“Life And Lightdesign“ gibt es schon wieder einen funkigen Rhythmus. Erinnert ein wenig an Yellow Magic Orchestra, nur das Stefan die Melodie wesentlich besser auf den Punkt bringt. „Jump (play it loud)“ knallt richtig gut. Das ist definitiv ein Stück für die „Zappelbude“. Anlage laut aufdrehen und abtanzen.

Bei „A Place Like This“ steht ein gemächlicher Bassbeat im Vordergrund und ich denke am Anfang noch, „fehlt jetzt nur noch, dass einer anfängt zu singen“ denn der Rhythmus erinnert mich an irgendeinen Song von früher. Doch nach wenigen Sekunden schält sich dann die Grundmelodie heraus und lässt auf meinem Körper eine Gänsehaut erscheinen. Bei solchen Stücken kann der Sommer kommen.

„Ultimate Flight“ sticht durch seine Flächen aus dem Gesamtkonzept heraus. Hier ist keine Spur von Rhythmen auszumachen, auch nicht in weiter Ferne. Man hat das Gefühl über den Wolken zu schweben. Dieses kurze Zwischenspiel ist aber nach nur 45 Sekunden schon wieder vorbei. Abgeschlossen wird die CD mit dem Speedmix von „Speed Of Life“. Zunächst sehr ruhig beginnend, ziehen schnell technoartige Rhythmen auf und machen das Titelstück noch mal um einiges kraftvoller.

Auch die zwölfte CD von Stefan Erbe ist wieder ein Album mit tollen Rhythmen und Melodielinien geworden. Stefan versteht es diese beiden Komponenten geschickt miteinander zu verbinden. Für Freunde rhythmischer Elektronikmusik sehr zu empfehlen.

Stephan Schelle, April 2008

 
   

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