Space Art – First (New Mastering)
 

Space Art – First (New Mastering)
AKH Records (2010)
(9 Stücke, 48:42 Minuten Spielzeit)

Im Jahr 1977 landete das französische Musikprojekt Space mit der Single „Magic Fly“ einen großen Hit. Auf diesen Zug sprangen auch einige andere Acts auf, wie zum Beispiel der ebenfalls aus Frankreich stammende Dominique Perrier, der zusammen mit Roger Rizzitelli das Elektronikprojekt Space Art im Jahr 1977 aus der Taufe hob. Perrier ist kein unbekannter Name in der Elektronikszene, hat er doch zusammen mit Jean Michel Jarre einige Alben wie zum Beispiel „The Concerts In China“, „Rendez-Vouz“, „Waiting For Cousteau“ und „Chronologie“ eingespielt. Drei Alben und vier Singles erschienen in der Zeit zwischen 1977 und 1980 von Space Art. Im Frühjahr 2010 erscheint nun das Debütalbum erstmals auf CD in remasterter Form beim AKH Records-Label.

 


Das Duo Perrier/Rizzitelli bewegte sich mit ihrer Musik in der Schnittmenge von Jean Michel Jarre und Space. Gleich der erste Track des Albums „Onyx“ erschien 1977 als Single. Aber nicht nur auf Kommerz schielende Musik bot das Duo, das zeigt sich beispielsweise in dem hymnenhaften und an Jarre erinnernden, teils sogar mit Pink Floyd Appeal (wenn es aus den Lautsprechern pingt) versehenen Stück „Naissance de Cassiopee“.

„Interlune“ ist ein schon fast psychedelisches kleines Zwischenspiel, denn das Stück bringt es gerade mal auf etwas mehr als eine Minute. Pompös und etwas verspielt wirkt dagegen „Axus“, das wieder gewisse Jarre artige Züge trägt. „Aquarella“ bringt Harmonien und Sounds, die dem Stück „Onyx“ entliehen scheinen und kombiniert sie mit Vangelis artigem Flair. Klassische Züge trägt dagegen „Ode A Clavius“, das wie die Umsetzung einer Melodie, die ursprünglich für ein Spinett komponiert wurde beginnt und dann in einen Part wechselt, der eine hohe Ähnlichkeit zum Alan Parsons Projekt aufweist. Das abschließende „Laser En Novembre“ nimmt noch mal einige Melodien des Albums auf und wirkt wie ein langsamer Spacetrip in die Unendlichkeit.

Die remasterte Version erscheint im Digipack und enthält neben den sieben Originalstücken des 77’er Albums zwei Bonustitel. Zum einen das zehneinhalbminütige Stück „Psychosomatique“ vom 78’er Album „Trip In The Center Head“ und zum anderen das fast vierminütige „Diakar Onyx Remix“, das die Single „Onyx“ in eine moderne trance-/technoartigen Version kleidet. Vor allem in dieser Version kann das Stück durchaus heute noch neue Hörer gewinnen, denn das geht unglaublich ab.

Schön das sich AKH Records dem Projekt Space Art angenommen und diesen kleinen Schatz aus den späten 70’ern ins digitale Zeitalter hinübergerettet hat. Wer die Musik nicht kennt und auf Jarre oder Space steht, der sollte hier zuschlagen.

Stephan Schelle, Juni 2010

 
   

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