Sine Amplitude - Hypnotized
 

Sine Amplitude - Hypnotized
BI-ZA Records (2016)

(
10 Stücke, 73:03 Minuten Spielzeit)

Gut vier Monate nach dem Auftritt des neuen Elektronikprojektes Sine Amplitude in den Güterhallen in Solingen erscheint das Debütalbum des Trios. Naja, so ganz neu sind einige der Musiker ja nicht in der Szene, denn Torsten M. Abel (aka TMA) und Martin „Martinson“ Rohleder, zwei Drittel von Sine Amplitude, sind bekanntlich „alte Hasen“ in der Szene. Neu hinzugekommen ist der Schlagzeuger und Perkussionist Andreas Aulke.

 

 


Die drei Musiker haben sich auf die Fahnen geschrieben, traditionelle elektronische Musik mit Progressive, Rock und Electropop zu vermengen. Einen eindrucksvollen Einblick konnten die Besucher bei ihrem Konzert am 07.11.2015 in den Güterhallen in Solingen bereits bekommen. Wer jetzt neugierig geworden ist kann sich einen Eindruck mit meinem Konzertbericht machen, der hier zu erreichen ist.

Das Debütalbum nennt sich „Hypnotized“ nach ihrem, von treibenden Beats bestimmten Stück. Auf der CD ist bis auf zwei Stücke das komplette Programm des Live-Sets (ohne die Zugaben) von Solingen enthalten. Allerdings haben die Drei nicht einfach das Konzert mitgeschnitten, sondern die Stücke im Studio neu eingespielt. Auch ist die Reihenfolge der Tracks auf der CD eine andere, wie beim Konzert.

Der Druck und die Dynamik des Livekonzertes konnten so zwar nicht erhalten bleiben, dafür strahlen die Stücke in einer sehr transparenten und eingängigen Form. Die einzelnen Tracks weisen in der Studiofassung mehr Anteile der Elektronikmusik, als der Rockmusik auf. Und doch verschwimmen hier die Grenzen nahtlos. Die Handschrift von Torsten M. Abel ist aber in der Produktion und den einzelnen Tracks deutlich herauszuhören, da kann und muss er sich auch gar nicht verstecken.

Mit „Arpworld“, dem ersten Stück, das die drei zusammen erstellt haben, startet die CD. Mit diesem Track zeigen sie gleich schon ihre rockige Note, die in die Nähe von MorPheuSz liegt. In „Swirling Into The Blue“ und „Deception“ kommen dann einige Electropop-Elemente auf, während „Children’s Eye“ recht melancholisch angelegt ist und der Titel „Angst“ eine leicht bedrohliche Stimmung aufweist. Und mit dem Titelstück haben sie dann noch einen treibenden Track im Gepäck, der durchaus zum Tanzen geeignet ist.

„Hypnotized“ ist ein klasse Debüt von Sine Amplitude geworden. Wäre sie drei Monate früher erschienen, hätte sie einen vorderen Platz unter den nationalen Veröffentlichungen bei der Schallwelle-Preisverleihung eingenommen, da bin ich mir ganz sicher. Musikalisch stehen sie damit auf gleicher Höhe wie MorPheuSz und Picture Palace Music.

Stephan Schelle, März 2016

 
   

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