Various Artists – Secret & Mystery
 

Various Artists – Secret & Mystery
Prudence Records (2022)
(
9 Stücke, 60:47 Minuten Spielzeit)

Das deutsche Label Prudence Records hat einen Sampler veröffentlicht, der aus Stücken von Deep Imagination (um Mastermind Thorsten Sudler-Mainz) und der Kollaboration von Bernd Scholl und Rüdiger Gleisberg besteht. Auf der von Robertson gefühlvoll für Prudence Records zusammengestellten Compilation „Secret and Mystery“ findet man mit dem kongenialen Ambient Duo-Projekt „Gleisberg & Bernd Scholl“ sowie dem Elektronik-Projekt „Deep Imagination“ die Werke von Prudence-Künstlern, die für besonders atmosphärische und auch geheimnisvolle Musik stehen.

 

 


Wer die Musik dieser beiden Acts nicht kennt, der bekommt hier einen guten Einblick, denn die Stücke auf dem Sampler stammen von den jeweils letzten Alben von Deep Imagination und Gleisberg & Scholl. Die Stücke der beiden Acts wechseln sich dabei ständig ab.

Der Sampler startet mit dem Stück „Highest Mountain Plateau“ von Gleisberg & Bernd Scholl-Album „Culture & Spirit“. Windige Klänge sind zu Beginn des Stückes zu hören. Dazu kommen ein Windspiel, Flächen und eine sanfte Melodie. Man sieht hier förmlich vor seinem geistigen Auge eine Szenerie von einem Berggipfel aus. Musikalisch wandeln die Beiden hier tief im asiatischen Bereich.

Dem folgt das fünfminütige „After The Glow“ von der Deep Imagination-CD „My Silent Celebration“, das ebenfalls ruhig dahinfließt und gut zum Eröffnungsstück passt. Günter Kaufmann verzaubert den Hörer mit wunderbaren Gitarrenlicks, die er akzentuiert einsetzt.

„Sacred Path To Kalisha“ vom Bernd Scholl & Rüdiger Gleisberg-Album „Journey To The Land Of Mystery” folgt als nächstes. Das Stück besticht durch eine sehr schöne, sanfte Melodielinie, die auf schwebenden Flächen gelegt ist.

Das Stück „Longing For Peace“ stammt vom Album „My Silent Celebration“ und wurde auch als Single veröffentlicht. In diesem Stück, das mystisch beginnt, haben Oda Reiter und Ann Kareen Mainz die Leadvocals übernommen. Der Track beginnt aber zunächst mit elektronischen Klängen, die von Percussion unterstützt werden. Der Gesang wirkt mystisch und eine Spur sakral. Ein toller atmosphärischer Track, der den Hörer in eine andere Kultur entführt.

Dann wird es sehr meditativ, denn Gleisberg & Scholl entführen uns mit „Mystery Garden“ (von „Journey To The Land Of Mystery”) in tibetische Gefilde, was vor allem durch den Mönchsgesang und die sanften Flächen erzeugt wird.

„Dancing With Ghosts (Chillout Version)“ stammt von der gleichnamigen Deep Imagination-Single aus dem Jahr 2015. Eine Albumfassung befindet sich auf dem Album „Carefully Kept Secrets“. Wesentlich ambienter und chilliger als die „normale Version“ ist diese ausgefallen. Gesungen wird – im Gegensatz zur Albumversion - nicht, dafür werden die Stimmen chorartig eingesetzt. Auch die E-Gitarre ist in dieser Version wesentlich spaciger angelegt.

„Enchantes Of Bhaktapur“ von Gleisberg & Scholls Album „Culture & Spirit“ sorgt mit seinen sanften Flächen und den Windspielartigen Klängen für asiatisches Flair. Dem folgt ein weiterer Titel von ihrem Album „Journey To The Land Of Mystery” mit dem Titel „Himalayan Experience“, das ebenfalls eine Menge asiatisches Flair besitzt und monumental wirkt.

Den Abschluss bildet dann das fast 15minütige „In My Memory (Extended Version)“ vom Deep Imagination-Album „My Silent Celebration“ das von Torsten „Hardy“ Hartmann gesungen wird. Mit diesem Track geht es in eine etwas andere musikalische Richtung als bisher auf dem Sampler, da der Song leichte Elemente von Darkwave/Gothik besitzt. Die Langversion besitzt den Spirit des Originals, erweitert sie aber um einige elektronische Klänge die den Track zu einem unwiderstehlichen Stück machen, das hypnotische Wirkung erzeugt.

Prudence Records hat mit „Secret & Mystery“ einen schönen Sampler erstellt, der die Musik von Rüdiger Gleisberg & Bernd Scholl sowie Deep Imagination sehr gut miteinander verbindet. Wer die Musik der beiden Acts nicht kennt, bekommt hier einen guten Überblick. Diejenigen, die die Alben besitzen können allerdings darauf verzichten.

Stephan Schelle, Juni 2022

 
   

CD-Kritiken-Menue