Rudolf Heimann – Touch The Sky Der aus Iserlohn stammende Musiker Rudolf Heimann hatte schon Erfahrungen als Keyboarder in Rockbands gemacht, bevor er in der Elektronikszene mit seinem 91’er Debütalbum „Strange Delight“, das er auf Vinyl veröffentlichte. Aufgrund der sehr positiven Resonanz auf sein Debüt folgte nur ein Jahr später mit „Touch The Sky“ sein zweites Album, das damals bereits auf CD herauskam. Im Sommer 2017 kommt nun die remasterte Version von „Touch The Sky“ auf den Markt. |
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Im
Jahr 2006 erschien das Album dann erneut als CDR beim deutschen Label
SynGate Records. Die neue Version wurde zum einen von Eroc remastert, was
den Stücken noch mehr Transparenz verleiht, zum anderen spendierte Rudolf
Heimann mit „Midnight Drive“ und „Chariots Of The Gods“ der
Wiederveröffentlichung zwei neue Stücke. Außer
bei zwei Stücken, die Rudolf allein eingespielt hat, hat er sich bei den
weiteren Tracks einige Musiker an die Seite gestellt, die elektrische und
akustische Gitarre, Syntheziser, Saxophon, Oboe und Flöte spielen. Dadurch
sind die einzelnen Stücke noch organischer (es hat etwas von Bandcharakter)
und darüber hinaus sehr songorientiert aufgebaut. Allein dem Schlagzeug
merkt man ein ums andere Mal an, dass es programmiert wurde. Man
hört der Produktion an, dass Rudolf aus dem Rockbereich kommt, denn er
vermischt traditionelle Elektronikmusik mit Rock, was eine sehr gute
Mischung ergibt, da die Stücke sehr melodiös sind. Damit wandelt er
zwischen den musikalischen Pfaden. Mit
einem tuckernden Rhythmus startet der erste Track „Skywalker“, der zunächst
nach Krautrock der späten 70’er und nach wenigen Momenten wie ein Stück
von Alan Parsons Project klingt. Die rockigen Gitarren und das später
einsetzende Saxophon verstärkt den Rockcharakter. Ein klasse Track. Auch
das folgende „Dragonflight“ klingt stark nach Alan Parsons. Vor allem
der Beginn lässt Erinnerungen an sein Werk „I Robot“ wach werden.
Schnell entwickelt sich aber ein ganz eigener Stil. Pulsierende Synthies und
schwebende, teils wabernde Flächen bilden den Unterbau für seine
Harmonien. In
vielen Stücken wird die Musik von den Gitarren getragen, was sich
beispielsweise auch in „Fresh Air“ zeigt. Einige Acts wie Maxxess,
Pyramaxx, F. D. Project oder MorPheuSz verfolgen heute einen ähnlichen
Ansatz. „Too Late To Turn“ fällt so ein bisschen aus dem rockigen
Konzept, da hier sanfte, loungige Elemente (mit tollem Saxophon)
vorherrschen, die ab der Hälfte mit einem sanften Sequenzerrhythmus
aufgepeppt werden. Auch
„Brainflight“ und „Strange Delight“ passen in die neuen Stücke des
damaligen Albums, da sie ebenso melodisch und rockig daherkommen. Hypnotisch
zeigt sich „Heaven’s Gate“, das vom Sound her in einigen Passagen ein
wenig an Pink Floyd erinnert. „View From A Hill“ ist ein sehr schönes
E-Gitarren-Stück, das mit einer verträumten Melodie aufwartet, aber mit
2:12 Minuten Spielzeit leider recht kurz geraten ist. Das
3:34minütige „Midnight Drive“, das wie eine rasante Fahrt durch eine nächtliche
Großstadt wirkt und das wunderbare „Chariots Of The Gods“ beschließen
dann die remasterte Version von „Touch The Sky“. Beide Tracks passen
perfekt ins Gesamtbild des Albums. Wann sie entstanden sind ist leider auch
den Angaben auf der CD nicht zu entnehmen. Schön,
dass Rudolf Heimann’s Album „Touch The Sky“ wieder als reguläre CD
erhältlich ist und das auch noch in von Soundmagier Eroc remasterter Form.
Das Album strotzt nur so vor Melodien und ist daher leicht zu konsumieren,
was in diesem Fall aber kein Negativkriterium darstellt. Wer gerne
instrumentale Musik mit elektronischen Instrumenten, eingängigen Melodien
und rockigen Passagen/Rhythmen mag, der bekommt hier bestes Futter für den
Player. Stephan Schelle, Juli 2017 |
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