Robert Schroeder - Spaceland Der aus Aachen stammende Elektronikmusiker Robert Schroeder ist seit seinem Beginn im Jahr 1979 unglaublich aktiv. Im November 2018 veröffentlichte er mit „Spaceland“ sein mittlerweile 39’es Soloalbum. Und das Besondere daran, es sind keine Abnutzungserscheinungen zu erkennen, ganz im Gegenteil. Mit „Spaceland“ hat der seinerzeit von Klaus Schulze entdeckte Elektroniker sphärische Musik erschaffen die für den nächsten Weltraumtrip auf der Suche nach neuen Lebensräumen wie geschaffen ist. |
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Der
zwölfminütige Eröffnungstrack „Space Discovery“ beginnt mit Schritten
und einem sich öffnenden, rostigen Tor. Dann kommen weite Flächen auf und
Robert beamt den Hörer ins All, wo sich seine wunderbaren Soundscapes
entfalten. Sofort ist der typische Schroeder-Sound im Fokus und sorgt für
eine wohlige Stimmung. Man hat das Gefühl aus einer Raumstation oder einem
Raumschiff auf den Orbit der Erde zu blicken. Das wirkt majestätisch und
erhaben. Nach etwas mehr als zwei Minuten zündet Robert dann die nächste
Stufe und akzentuierte Schlagzeugmuster verbinden sich mit wehenden Flächen
und den trompetenhaften Klängen Schroeders. Das führt zu einem schwebenden
Zustand, der nach weiteren Minuten von einem hypnotischen Rhythmus, der
sanft und stoisch dahinzieht, untermauert wird. Von dieser Atmosphäre ist
man schnell gefangen. Robert entwickelt den Track immer weiter, in dem er
Strukturen, Rhythmik und Melodieführung verändert. So wird das Stück ab
Minute sieben recht perkussiv mit verfremdeten Stimmmustern und Gänsehaut
erzeugenden Sounds. Das ist Robert Schroeder at it’s best. Und
so geht es unaufhörlich weiter. Der
Hörer wird in einen Malstrom gezogen, der ihn bis zum Ende der CD nicht
mehr loslässt. Zumindest ist es mir so ergangen. Herrliche elektronische
Rhythmusmuster bestimmen „Dream Garden“, das so frisch und neu klingt
und in der zweiten Hälfte von einer unwiderstehlichen Melodie getragen
wird, wie sie nur Robert Schroeder spielen kann. Die zwölfminütige
Extendet Version von „Dream Garden“, die an siebter Stelle auf dem Album
platziert wurde, hat Robert langsamer eingespielt. Auch hier sind perkussive
Muster auszumachen, doch hat er sie nicht nur verlangsamt, sondern auch
abgewandelt, so dass diese Version anders als die erste klingt. „Terraforming“
beginnt mit Soundeffekten und schwebt die ersten gut vier Minuten dahin,
danach spendiert Robert dem Stück eine eingängige Melodie, die sich immer
mehr – vor allem durch den Einsatz des Rhythmus - steigert. „Mineral
Extractor“ wirkt aufgrund der benutzten Sounds und Effekte dagegen etwas
technologisch. Die weiteren Stücke enthalten ebenfalls die Trademarks von
Robert Schroeder und entwickeln sich stetig. Dabei kombiniert Robert Sounds,
Effekte und spielt mit der Rhythmik und der Dynamik. Das Ganze wirkt sehr
homogen und fesselnd. Auf
„Spaceland“ kombiniert Robert Schroeder traditionelle Elektronikmusik
mit modernen Komponenten, die einen wunderbaren musikalischen Spacetrip
untermalen. Auch nach 39 Jahren hat die Musik von Robert Schroeder nichts
von ihrer Faszination und Eigenständigkeit verloren. Man darf gespannt sein
was sich der Aachener Elektroniker zu seinem 40jährigen Jubiläum ausdenkt.
„Spaceland“ ist jedenfalls ein qualitativ hochwertiges Elektronikalbum
am Puls der Zeit mit zeitlosen Sounds und Melodien. Stephan Schelle, Dezember 2018 |
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