Robert Schroeder - Floating Music Edition 2023 Der Aachener Elektronikmusiker Robert Schroeder veröffentlichte sein Debütalbum „Harmonic Ascendent“ im Jahr 1979 auf dem von Klaus Schulze neu gegründeten IC-Label. Schulze war begeistert und meinte: „Wenn es überhaupt zeitgenössische romantische Musik gibt, dann ist es die von Robert Schroeder. Seine Musik war von einer solch ungekünstelten Einfachheit und Schönheit, dass ich Robert unbedingt kennenlernen wollte. Ihren ganz besonderen Reiz erhielt Harmonic Ascendant durch die Vermischung von Roberts selbstentwickeltem elektronischen Instrumentarium mit Gitarre, Cello und Flügel. Die dadurch entstandene Klangfülle lässt den Hörer - wie ein guter Freund von mir es ausdrückte - im Sound baden. Nicht nur dieser Freund, auch ich fühle mich wohl mit dieser Platte.“ |
|
|||
Im
Januar 2023 erscheint das Album nun erstmals offiziell auf CD, nachdem
Robert es vor mehreren Jahren schon einmal als CDR in einer kleinen Auflage
auf Anfrage herausgab. Die acht Stücke des Originals wurden von Robert
remastert und um den 23minütigen Bonustrack „Floating In Slow Motion“
ergänzt. Auch
wenn Robert Schroeder Fan von Klaus Schulze war und auch ein wenig dessen
Spirit aufgenommen hat, so hat er doch schnell seinen ganz eigenen Stil (was
Klangfarben, Rhythmik und Melodieführung angeht) entwickelt, der bis heute
immer wieder durchscheint und unverkennbar ist. Das zeigt sich auch auf
„Floating Music“ unter anderem im eröffnenden Titelstück, das auch
Elektronikmusik und ProgRock miteinander verbindet. Robert hat die Edition
2023 neu remastered und so kommt der Sound nun richtig fett aus den Boxen. Die
ersten drei Stücke sowie die Stücke Vier bis Acht gehen nahtlos ineinander
über, so dass neben dem Bonustrack eigentlich zwei Longtracks das Album
ausmachen. Robert hatte aber seinerzeit die Stücke, die doch recht
unterschiedlich sind, perfekt mit Überbrückungen zusammengefasst, so dass
der Eindruck zweier Longtracks entsteht. Nach dem über weite Strecken recht
rhythmischen Titelstück geht Robert im folgenden, fünfminütigen „Devine
My Future“ eher sphärische und symphonisch ans Werk. Dem schließt sich
dann nahtlos das 4:12minütige „Pasttime“ an, bei dem es Robert zunächst
so richtig aus den Synthies rauschen lässt um zum Ende hin in einen
dynamischen Part zu wechseln. Auf
der Edition 2023 hat Robert aber die Titel zweier Stücke ausgetauscht, die
bei der Erstveröffentlichung vom Verlag falsch auf dem Cover abgedruckt
worden waren. So trägt das im Original an vierter Position befindliche
„Out Of Control“ nun den Titel „Visions“ und umgekehrt. Das hat aber
keine Auswirkungen auf die Musik, die sich zum Original in der korrekten
Reihenfolge auf der CD befindet. „Visions“ ist ein sehr druckvoller und
rhythmischer Track, dem sich das sphärische, 1:10minütige „Meditation
For The Next Part“ sowie das mit perlenden Synthies aufwartende, 1:54minütige
jetzt vom Namen veränderte „Out Of Control“ anschließen. Das
gut siebenminütige „Shadow Of The Night“ hat Robert sehr hymnisch und
teils sakral angelegt und auch Glockenläuten und flirrende und ratternde
Sounds mit eingebaut. Ein toller Track. Den Abschluss des Originalalbums
stellt dann das 3:27minütige „Rotary Motion“ dar, in dem Robert
nochmals seine Trademarks zusammenfasst. Ein toller rhythmischer Track, der
schon auf die Albenhighlights, die in den 80’er Jahren folgen sollten,
hinweist. Dieser Track gehört mit zu den Highlights von Roberts Musik. Aber
auch der 23minütige Bonustrack „Floating In Slow Motion“ ist schon
allein den Kauf des Albums wert. Dieser Track klingt zwar, als sei er mit
moderneren Instrumenten eingespielt worden, fasst aber den Spirit des Albums
noch einmal zusammen, in dem verschiedene Motive, beginnend mit dem Titelstück
in etwas langsamerer Form eingespielt wurden. Das klingt ebenfalls sehr gut
und wirkt in hypnotischer Art und Weise auf den/die Hörer/in. Mit
dem 1980’er Album „Floating Music“ von Robert Schroeder, das ab
10.01.2023 erstmals offiziell auf CD erscheinen wird, wird deutlich, welch
zeitlos schöne Musik Robert in den 80’er Jahren geschaffen hat. Ich kann
nur empfehlen sich dieses wunderbare Album anzuschaffen, das neben den neun
Originaltiteln auch noch einen 23minütigen Bonustrack enthält. Stephan Schelle, Januar 2023 |
||||